1974/1975 FDGB-Pokal Viertelfinale Hinspiel: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, Viertelfinale Hinspiel |
Saison | Saison 1974/1975 |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 23.11.1974 14:00 Uhr |
Zuschauer | 6.500 |
Schiedsrichter | Adolf Prokop (Erfurt) |
Ergebnis | 3:1 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Ulrich Göhr, Harald Irmscher, Rainer Schlutter
- Peter Ducke (65. Werner Neubert), Martin Goebel, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Leipzig
- Joachim Niklasch
- Peter Gießner
- Gunter Sekora, Roland Hammer (75. Detlev Beiersdorf), Andreas Roth
- Wolfgang Altmann, Henning Frenzel, Rainer Lisiewicz (57. ), Eberhard Köditz
- Hans-Jürgen Kinne (82. Bernd Tramp), Jürgen Schubert
Trainer: Horst Scherbaum
Spielbericht
Jenaer Spiel lief zeitweise hochtourig
Zwölf Minuten vor Schluß tat sich für den 1. FC Lok ein Türchen der Hoffnung auf. Schubert verwandelte mit kräftigem Schuß sicher einen Foulstrafstoß, den die Jenaer Abwehr an Frenzel verschuldet hatte, der in den Strafraum hineingedribbelt war und zum Schuß angesetzt hatte. Bei der Entwicklung des Spiels in der zweiten Hälfte lag dieser Elfmeter, nachdem Frenzel nicht vor der Strafraumgrenze gestoppt worden war, in der Luft, denn Kampf, Kampf und wieder Kampf bestimmten das Geschehen. Dem konnte Schiedsrichter Prokop nur mit energischen Maßnahmen entgegentreten, und er scheute sich auch nicht, das zu tun.
Den Chancen und Spielanteilen entsprechend, hätten die Jenaer schon zuvor und auch noch in den Schlußminuten die Partie klarer für sich entscheiden müssen. Wie sie die Aufgabe angingen, das war schon beeindruckend. Die Verzahnung ihres druckvollen Angriffsspiels durch alle Mannschaftsteile, vor allem auffällig dabei die Abwehr mit Weise, Kurbjuweit und Brauer, war zeitweise vorbildlich. Und die drei Sturmspitzen, von denen Goebel (3., 8.) die ersten großen Chancen hatte, setzten sich immer wieder gefahrdrohend in Szene, so daß Gießner und seine engere Abwehr voll gefordert wurden. Goebels Lattenschuß (3.), ein Seitfallzieher, war schon eine glänzende Leistung. Weises Führungstor (18.) nicht minder. Ein weiter, temperierter Steilpaß von Kurbjuweit in den freien Raum, und mit einem eleganten Schlenker machte sich der Vorstopper frei und schoß unvermittelt, platziert ein.
In der zweiten Hälfte tat sich dann öfter zwischen Abwehr und Spitzen eine Lücke im Jenaer Spiel auf, die ihm das Überraschungsmoment nahm. Schlutter und Irmscher waren da zu wenig aktiv, indessen Göhr von vornherein mehr auf Abwehr orientiert war. Hervorragend in der Schlußphase Vogel. Er dribbelte und schoß da nach seiner Verletzungspause, daß es eine wahre Freude war. Doch glänzende Reaktionen von Niklasch ließen den Rückstand nicht höher werden.
Besonders erfreut konstatierte der Jenaer Trainer Hans Meyer das wirksame Angriffsspiel seiner Elf. Gegen diesen zeitweise auf Hochtouren laufenden Gegner zog sich die Leipziger Elf achtbar aus der Affäre. Sie mußte nun auch noch kurzfristig den im Training verletzten Gröbner ersetzen, suchte trotzdem, beherzt und schnell aus der Abwehr heraustretend, ihre Konterchancen. Lok kämpfte um Selbstbestätigung. Das sollte auch gelungen sein, wenn auch die Lage infolge der Herausstellung von Lisiewicz (ein böses Foul an Brauer) weiter kompliziert wurde.
(Otto Pohlmann in "Die Neue Fußballwoche" vom 26. November 1974)