2007/2008 22. Spieltag: TuS Koblenz - FC Carl Zeiss Jena 2:0

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Spieldaten
Wettbewerb 2. Bundesliga, 22. Spieltag
Saison Saison 2007/2008, Rückrunde
Ansetzung TuS Koblenz - FCC
Ort Stadion Oberwerth in Koblenz
Zeit So. 02.03.2008 14:00 Uhr
Zuschauer 10.676
Schiedsrichter Christian Bandurski (Essen)
Ergebnis 2:0
Tore
  • 1:0 Djokaj (17., Linksschuss,
    Vorarbeit Lomic)
  • 2:0 Pektürk (90. + 1,
    Rechtsschuss, Vorarbeit Vata)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Koblenz
Eilhoff
D.-R. Cha, Mavric, A. Richter, Lomic
M. Hartmann, Ziehl (76. Sukalo)
Fernandez (54. Vata), Dzaka
Djokaj, Kuqi (66. Pektürk)

Trainer: Rapolder

Jena
Vasili Khamutouski‎
Darlington Omodiagbe, Robert Müller, Michael Stegmayer
Felix Holzner (75. Kosi Saka), Stefan Kühne, Tobias Werner (62. Sami Allagui)
Jan Šimák, Torsten Ziegner
Nils Petersen (62. Patrick Amrhein), Marcel Schied

Trainer: Henning Bürger

Spielberichte

„Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin“

„Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin“ eröffnete Heinrich Heine einst sein Gedicht zu Ehren jener Loreley, die der Sage nach nur wenige Kilometer rheinaufwärts von Koblenz auf einem Felsen singend ein ums andere Schiff an der zerklüfteten Flussbiegung zerschellen ließ. Ins Reich der Sagen und Legenden wird auch Jenas Viertelfinalerfolg in Stuttgart bald Einzug halten, und angesichts der noch immer unfassbaren Sensation, die Bürgers Elf in Schwaben erreichte, fiel es schwer, das Augenmerk wieder voll auf den Ligaalltag zu lenken. Bitter nötig war dies, wollte man die Hoffnungen auf den Klassenerhalt nicht endgültig am Deutschen Eck zerschellen sehen, und selbst auf den Grund der Zweitligatabelle sinken.

Henning Bürger musste seine heldenhafte Pokal-Elf notgedrungen umstellen, angesichts der seltsamen DFB-Gerichtsbarkeit saß Alexander Maul weiterhin eine nicht nachvollziehbare Sperre ab, so dass der wiedergenesene Omodiagbe seinen Platz in der Innenverteidigung einnahm. Sicherheit brachte dies nicht, im Gegenteil, ganz ähnlich der allgemein grassierenden Grippewelle steckte der Nigerianer seine Kameraden mit zahlreichen Unsicherheiten an und man fragte sich nach 10 gespielten Minuten verdutzt, ob die Körpersprache, das ausgestrahlte Selbstbewusstsein ein jämmerlicheres Bild gegeben hätte, wäre der FCC in Stuttgart mit 0:5 unterlegen gewesen. Keine Spur von Pokaleuphorie, es war die mit Abstand schwächste Halbzeit unter dem aktuellen Trainer, in der bis auf eine Schied-Chance (2.), der einen Ziegner-Schuss um ein Haar ins Tor abfälschte, rein gar nichts zusammenlief. Koblenz lockte Jena heraus, um dann überfallartig mit weiten Bällen auf die meist über außen kommenden Spitzen Gefahr zu erzeugen. Der FCC, wieder mit Dreierkette agierend, fand dagegen überhaupt kein Rezept. Doch da Hartmann, Djokaj, Dzaka und Co. ihre Chancen gleich reihenweise liegen ließen, bei Müllers Fast-Eigentor auch etwas Pech hatten, wäre es möglicherweise mit einem für den FCC angesichts des Spielverlaufs hochgradig zufriedenstellenden 0:0 in die Kabinen gegangen, hätte die in den letzten Wochen schon ungewöhnliche Pechsträhne mit Schiedsrichterentscheidungen nicht ihre Fortsetzung gefunden. Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte findet Djokaj, der die Kugel mit der Hand an Khamutouski vorbeilegt und dann im leeren Tor einschiebt. Schiedsrichter Bandurski hatte freie Sicht auf die Aktion, wollte aber dennoch keine Regelwidrigkeit gesehen haben, sodass der FCC nach Aachen und Hamburg nun schon das dritte irreguläre Gegentor binnen weniger Wochen kassierte. Von umstrittenen Platzverweisen ganz zu schweigen, denn Sandor Torghelle dürfte sich bei Lomics nur mit gelb geahndetem Nachtreten gegen Holzner schon gefragt haben, wofür er eigentlich vier Spiele Sperre aufgebrummt bekam. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten. Doch bei aller Kritik am Referee, was Jena in den ersten 45 Minuten bot, war nicht im Ansatz besser und man fragte sich, wer außer dem Keeper und Robert Müller eigentlich nicht ausgewechselt werden müsste. Dies sollte sich nach dem Seitenwechsel zumindest phasenweise ändern, Petersens kurz vor der Linie geklärter Flachschuss (47.) im Anschluss an eine Simak-Ecke sorgte für Hoffnung im mit knapp 1.000 Zeissfans proppenvollen Gästeblock. Beide Protagonisten fanden sich auch eine Viertelstunde später im Zusammenspiel im Mittelpunkt, als Simak ein Petersen-Abspiel artistisch aufnahm und auf das Eilhoff-Gehäuse zusteuerte, aber im Strafraum bei der Schussabgabe umgerannt wurde. Der Ball landete am Außenpfosten – der Elfmeterpfiff blieb aus. Koblenz sah sich nun vorwiegend in die eigene Hälfte gedrängt, die Ballbesitzstatistik von 60:40 für Jena kam nicht von ungefähr, verteidigte aber geschickt und blieb mit schnellen Gegenstößen stets gefährlich, Dzaka und der für den Ex-Jenenser Kuqi eingewechselte Pektürk verpassten die Vorentscheidung. So hatte Torsten Ziegner mit einer strammen, von Eilhoff gerade noch so um den Pfosten gelenkten Freistoßablage Simaks den Ausgleich auf dem Fuß. Doch als auch Stefan Kühne seine Großchance um Zentimeter am Pfosten vorbeistocherte (86.), war den meisten klar, „was dies bedeuten sollte“. 91. Minute, nach Ballverlust des eingewechselten Saka wieder ein schneller Gegenstoß über Vata, und diesmal machte es Pektürk besser, bugsierte das Leder unter Mithilfe des Innenpfostens zur Vorentscheidung ins Tor. Dass sich Jenas Elf selbst danach nicht aufgab und sich mit Stefan Kühnes Knaller knapp am Tor vorbei sogar noch eine Möglichkeit bot, spricht für die Moral in der Mannschaft. Für die Qualität, die Klasse zu halten, sprach der Auftritt über 90 Minuten jedoch nicht. Auch wenn erneut ein Schiedsrichter – nebst dem Koblenzer Handballspieler – die Begegnung maßgeblich beeinflusste, das war einfach zu wenig, um die „nun wirklich“ letzte Chance beim Schopfe zu packen. „Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin“. Abstieg. 3. Liga.

--GUNNER