1967/1968 IFC 4. Spieltag: Bohemians Prag - FC Carl Zeiss Jena 1:1

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Spieldaten
Wettbewerb IFC, 4. Spieltag
Saison Saison 1967/1968
Ansetzung Bohemians Prag - FC Carl Zeiss Jena
Ort Daneruv Stadion Bohemians in Prag
Zeit 22.07.1967 19:00
Zuschauer 4.000
Schiedsrichter Kessler (Österreich)
Ergebnis 1:1
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Prag (weiß-grün/weiß gestreift)
Redina
Ruzicka, Novak, Packert, Kratochvil
Kovarik, Motel (42. Holicek)
Ivancik, Findejs, Ruznak, Kolman
Trainer: Rubas
Jena (weiß-blau)
Hans-Ulrich Grapenthin
Udo Preuße, Peter Rock, Heinz Marx, Jürgen Werner
Wolfgang Schuh, Winfried Patzer
Rainer Schlutter, Peter Ducke, Dieter Scheitler, Werner Krauß
Trainer: Georg Buschner

Spielbericht

Abwehr sattelfest

Überlegtes Spiel aus einer sicheren Deckung - Ausgleichstreffer erst in der Schlußminute

Auf beiden Seiten wurde am Ende nicht mit Anerkennungen gespart. Bohemians-Vizepräsident Josef Zeleny lobte seinen schußgewaltigen Mittelstürmer Findejs und den 19jährigen talentierten Neuzugang Ruznak und sprach von "einer spielerisch gutklassigen, schnellen Partie." Jenas Trainer Georg Buschner betonte erfreut die spielerische Steigerung seiner Elf: "Unser bestes diesjähriges Intercup-Treffen, in dem die Mannschaft die taktische Konzeption schon recht deutlich erkennen ließ. Rock und Marx gaben der Abwehr die erforderliche Sicherheit. Preuße wußte sich gegenüber den vergangenen Wochen zu steigern. Und der 23jährige Grapenthin ist in diesem Wettbewerb zu einem echten Konkurrenten für Blochwitz aufgewachsen."

Eine dritte erfreuliche Feststellung: Die Jenaer wie die Prager legten bei allem kämpferischen Einsatz in erster Linie Wert auf das Spiel.

Der FC Carl Zeiss operierte mit einer sicheren, zahlenmäßig verstärkten Abwehr, ließ sich jedoch trotz des ungestümen Angriffsdranges des vorzüglich disponierten Prager Innentrios Ivancik-Findejs-Ruznak in keiner Phase in die Defensive drängen. Rock und Marx schlossen die Deckung dicht. Zugleich versäumten sie nie, der ersten Stufe die zweite folgen zu lassen, nach dem Zerstören zweckmäßige eigene Angriffe aufzubauen. Davon profitierten vor allem Patzer, Krauß und Schlutter, die in Abwehr und Angriff ein anerkennenswertes Pensum leisteten. Und Scheitler bedankte sich dafür mit einigen Sturmläufen, während P. Ducke besonders in der ersten Hälfte bei seinen Schüssen recht konzentriert wirkte.

Aus der zuverlässigen Abwehr heraus suchte Jena das überlegte Spiel, das keineswegs der Überraschungsmomente entbehrte, wenn sich Preuße, Werner, nach der Pause sogar Rock, in die Aktionen einschalteten. Wohl fehlte das ausgeprägte Mittelfeldspiel, das ließ der kleine Bohemians-Platz nicht zu, zum anderen machte sich gerade in dieser Beziehung das Fehlen der verletzen R. Ducke, Lange sowie Stein doch bemerkbar. Aber wie die Thüringer aus der Hinterreihe heraus mit 2, 3 raschen, unkomplizierten Zügen torgefährlich wurden, das nahm sich schon recht ordentlich aus. Und wären nicht in der ersten Stunde zu viele ungenau zugespielte Bälle eine leichte Beute des Gegners geworden, wären nicht eine Reihe Angriffe Einzelaktionen geblieben, der FC Carl Zeiss wäre als Sieger gegen eine gutklassige Bohemians-Elf aus Prag heimgekehrt. Eine Reihe klug herausgespielter Chancen wurde nach der Pause nicht genutzt (Schlutter, Scheitler, Patzer) so daß man am Ende sogar in Zeitnot geriet und erst in den Schlußsekunden das hochverdiente 1:1 erzielte.

(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 25. Juli 1967)