1979/1980 09. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue 3:0

Aus FCC-Wiki - Wiki vom FC Carl Zeiss Jena
(Weitergeleitet von 79/80 09)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 9. Spieltag
Saison Saison 1979/1980, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 03.11.1979 14:00 Uhr
Zuschauer 8.000
Schiedsrichter Manfred Bahrs (Leipzig)
Ergebnis 3:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Wolfgang Schilling, Konrad Weise Lothar Kurbjuweit (75. Jürgen Köberlein)
Gerhardt Hoppe, Ulrich Oevermann, Thomas Töpfer,
Martin Trocha, Jürgen Raab, Jörg Burow (71. Dietmar Sengewald)

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Aue
Ulrich Ebert
Hans Schykowski
Andreas Pekarek, Wolfgang Höll, Ralph Kraft
Wolfgang Körner, Holger Erler, Jürgen Escher
Hans-Jürgen Thomas (46. Harald Mothes), Dieter Schüßler (80. Dietmar Leuschel), Frank Stein

Trainer: Manfred Fuchs


Schnuphase mit dem 2:0 gegen Ebert und Körner

Spielbericht

Erst 59 Jahre, doch schon so erfolgreich

Daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen, dafür sorgt schon der Oberliga-Alltag, und die Jenaer wissen selbst am besten, daß es für sie nicht immer so glücklich laufen wird wie diesmal. Dennoch wo Lob angebracht ist, soll es auch ausgesprochen werden:

Was die drei Angriffsspitzen boten, zusammen noch keine 60 Jahre alt, das war herzerfrischend, sehenswert, lohnte allein das Eintrittsgeld. De 21jährige Martin Trocha (seine bisherige Entwicklung ist unverkennbar, auf seine weitere darf man gespannt sein), der 20jährige Jürgen Raab (bedächtig zwar in seinen Aktionen, doch dafür hat alles Hand und Fuß) und der 18jährige Jörg Burow (begann stark, ließ dann nach, muß noch leistungsbeständiger werden) wirbelten bis zum 3:0 die Wismut-Abwehr in einer Art durcheinander, daß die steif wirkenden Kraft, Höll und Pekarek kaum ein Bein auf den Boden brachten. Dieses Sturm-Trio fand sich, unterstützt aus der zweiten und dritten Reihe, zu raumgreifenden Kombinationen zusammen, die ihm mehr als einmal verdienten Beifall auf offener Szene einbrachte. So schmunzelten die verletzt auf der Tribüne sitzenden Lindemann, Vogel und Brauer, waren zufrieden mit ihren Stellvertretern, und der Linksaußen meinte trocken: "Wenn man das sieht, kann man so langsam ans Aufhören denken."

Freilich muß bei einer Einschätzung folgendes berücksichtigt werden: Zum einen gelang dem Gastgeber, was er angesichts des EC-Spiels unbedingt wollte, eine frühe Entscheidung, durch die er ökonomischer aufspielen konnte. Zum anderen widmeten sich Oevermann - Erler erzielte gegen ihn auch nicht die Spur einer Wirkung -, Töpfer und Hoppe nahezu ungehindert der Offensive, weil die Wismut-Mittelfeldreihe (bis auf Escher) nahezu alles schuldig blieb. Und schließlich wurde deutlich, weshalb Wismut zwar auch auswärts für seine angriffsorientierte Spielweise gelobt wird, dabei aber noch keinen Punkt gewann und erst einen einzigen Treffer erzielte: Die Mannschaft ist nicht in der Lage selbst die besten Chancen zu nutzen. So paradox es klingen mag, nach dem Jenaer 2:0 war das 2:2 möglich. Zunächst (24.) schob Stein, allein das Tor anstrebend, den Ball neben das Gehäuse; dann (29.) traf er nur den Pfosten (wie übrigens auch noch einmal in der 88.).

Sicherlich, der klare Erfolg des FC Carl Zeiss - ein zusätzliches Präsent der Mannschaft zum 37. Geburtstag ihres Trainers Hans Meyer - war völlig verdient, zumal auch Raab (34.) und Oevermann (78.) "Holztreffer" verbuchten. Doch eine Lehre muß er im Hinblick auf den Vergleich mit den Jugoslawen berücksichtigen: Abwehraufgaben sind konzentrierter wahrzunehmen! Auch ein noch so deutlicher Vorsprung kann keine hinreichende Erklärung für Leichtfertigkeiten sein.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Bahrs leitete ruhig, überlegt, völlig sicher. Einmal (5.) stand er einer Jenaer Aktion im Weg. Auch Erler hätte "Gelb" sehen müssen, als er ohne Ball nachtrat. Wismut verursachte zu viele Freistöße, brachte sich selbst aus dem Rhythmus.

(Klaus Schlegel in "Die Neue Fußballwoche" vom 6. November 1979)


Nachwuchs: 3:0 , Tore : Steinborn , Pittelkow , Roß

Jena : Härtel , Rode , Wachter , Pohl , Kahnt , Schakau (46. Roß) , Krause , Schmied (51. Fleck) , Steinborn , Pittelkow , Rost / Tr.: Thomale

Jugend / Junioren - Dresden : Jena 1:2 / 3:0