Benutzer:Tn/Peter Ducke

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Peter Ducke (* 14 Oktober 1941 in Bensen/heute Tschechien) spielte von 1959 bis 1977 für den SC Motor Jena und den FC Carl Zeiss Jena in der 1. Männermannschaft. Er ist der Jenaer Rekordspieler in der DDR-Oberliga und Torschützenkönig des Vereins.


1941 bis 1959 - Kindheit & Jugend

Peter Ducke wird als sechstes von insgesamt sieben Kindern der Eheleute Ducke geboren. Sein Vater Ernst war von Beruf Maler, die Mutter Marie Hausfrau. Die Familie ist sportlich vorgeprägt da bereits Vater Ernst als „Linksaußen“ in Bensen im Fußball aktiv ist und sowohl Vater als auch Großvater aktive Turner waren. Die beiden ältesten Brüder, Heinz und Walter, werden kurz vor Kriegsende noch zur Wehrmacht eingezogen und bleiben auch nach Kriegsende vermisst. Am 28. Oktober 1945 muss die Familie, im Rahmen der Vertreibung der Deutschen aus den Sudetengebieten, Bensen verlassen. Per Transportschiff auf der Elbe landet die Familie Ducke schließlich in Schönebeck und kommt im nahe gelegenen Salzelmen in einer Flüchtlingsunterkunft unter. Erst 1946 zieht die Familie nach Schönebeck. Während die Brüder Roland und Erich in Schönebeck über den Fußball schnell Anschluss finden versucht sich der junge Peter Ducke erst einmal auch in verschiedenen anderen Sportarten. Er ist Mitglied im örtlichen Schwimm- und Tischtennisverein und betreibt auch Geräteturnen. Teilweise ist er in vier, fünf Sportvereinen gleichzeitig aktiv. Sein sportliches Vorbild bleibt aber sein, sieben Jahre älterer, Fußball spielender Bruder Roland, der mittlerweile von Chemie zu Motor Schönebeck gewechselt ist. Und so kommt auch Peter Ducke über das Kicken auf den Straße und auf den Elbwiesen um Schönebeck zum Vereinsfußball bei der BSG Motor Schönebeck. Als Junior spielt er in den Magdeburger Bezirksauswahlmannschaften und bei den Schönebeckern mit Sondergenehmigung bereits regelmäßig im Männerbereich. Noch während seiner Zeit in Schönebeck schließt er eine Lehre zum Dreher erfolgreich ab.

1959 - Der Wechsel nach Jena

Über die Hintergründe des Wechsels nach Jena gibt es verschiedene Darstellungen der damals Beteiligten. Während der langjährige Jenaer Nachwuchsleiter Walter Jahn später aussagte der Kontakt sei hauptsächlich über den, bereits in Jena spielenden, älteren Bruder Roland eingefädelt worden, beschreibt Georg Buschner mehrere Besuche bei der Familie Ducke in Schönebeck, vor allem nach Auswärtsspielen in Rotock, Stendal oder Magdeburg. Von bis zu 20 Besuchen dieser Art berichtet der Jenaer Meistertrainer. Über die Konkurrenten im Kampf um Peter Ducke bestehen dagegen keine Meinungsverschiedenheiten: Während die lokalen Platzhirsche aus Magdeburg wohl kein oder kaum Interesse zeigten, wirbt der ASK Vorwärts Berlin mit großzügigen Geldprämien. Trotzdem wechselt der 17jährige im Jahr 1959 nach Jena.

1960 - Erste Meriten

In der Rückrunde der Saison 1959 bestreitet er noch vier Punktspiele in der Oberliga-Reservemannschaft und debütiert - nach einem Sichtungsturnier der Bezirke Erfurt, Gera und Suhl in Meiningen - am 1. November 1959 in der Juniorenauswahlmannschaft der DDR beim Auswärtsspiel in der Tschechoslowakei. Am 6. Dezember 1959 bestreitet er sein erstes Spiel in der 1. Mannschaft des SC Motor Jena im Freundschaftsspiel beim SC Aufbau Magdeburg (0:1). Das erste Pflichtspiel folgt in der Saison 1960 mit dem Einsatz im FDGB-Pokal am 13. März 1960 gegen die BSG Motor Eisenach (4:0). Das erste Spiel in der DDR-Oberliga datiert vom 6. Spieltag der Saison 1960 am 8. Mai 1960 gegen den SC Aufbau Magdeburg (3:5) als er in der 69. Minute eingewechselt wird. Sein erstes Tor für den SC Motor in der Oberliga erzielt er bereits im zweiten Einsatz am 8. Spieltag im Heimspiel gegen den SC Lokomotive Leipzig. Im vierten Punktspiel gegen den SC Fortschritt Weißenfels kann er den ersten Hattrick erzielen. In der restlichen Saison fehlt er lediglich am 25. Spieltag gegen den SC Fortschritt Weißenfels, nachdem er im vorgehenden Spiel gegen den SC Empor Rostock erstmals einen Platzverweis erhielt. Am 07. Oktober steht er in der Startaufstellung des SC Motor Jena im FDGB-Pokalfinale gegen den SC Empor Rostock. Mit zwei eigenen Treffern (1:2 in der 78 Min. und 2:2 in der 90. Min.) ist er maßgeblich an der Erringung des ersten nationalen Titels für den Verein beteiligt. Gut drei Wochen später gibt er, nach 16 Punktspielen (11 Tore) in der DDR-Oberliga und 5 Spielen um den FDGB-Pokal (4 Tore) sein Debüt in der DDR-Nationalmannschaft. Am 30.10.1960 kann er beim 5:1 Sieg der DDR-Mannschaft gegen Finnland im Rostocker Ostseestadion das zwischenzeitliche 3:0 (33. Min.) erzielen. Am Ende seines ersten Jahres in Jena kann der 19jährige Peter Ducke bereits auf insgesamt 25 Pflichtspiele (19 Tore) für den SC Motor Jena, 5 Nachwuchsländerspiele (kein Tor) und 3 A – Länderspiele (2 Tore) für die DDR verweisen.

1961 bis -

Saison OL-Spiele Tore
1960 20 15
61/62 31 19
62/63 26 19
63/64 24 13
64/65 21 10
65/66 13 5
66/67 4 1
67/68 22 7
68/69 23 11

In den beiden folgenden Spielzeiten kommt Peter Ducke auf jeweils 19 Torerfolge in den Punktspielen und wird damit in der Saison 1962/1963 Torschützenkönig in der DDR-Oberliga. Mit dem SC Motor Jena erreicht er 1962 das Halbfinale im Europapokal und wird 1963 DDR-Fußballmeister. Im Jahr 1963 gelingt ihm auch sein wohl berühmtestes Tor im Nationaldress der DDR: In der Qualifikation für den Europa-Nationenpokal - ab 1968 Europameisterschaft - trifft die DDR-Mannschaft am 31. März 1963 im Prager Strahov - Stadion auf die ČSSR. In der 85. Minute erzielt Peter Ducke in seinem 12. Länderspiel von Rechtsaußen, fast von der Grundlinie, aus spitzestem Winkel ins kurze Eck den 1:1-Endstand. Knapp drei Monate später bringt er in seinem 14. Länderspiel mit dem 1:0 Führungstreffer in der 24. Minute vor 90.000 Zuschauern im Leipziger Zentralstadion das „Fußballmutterland“ England an den Rand einer Niederlage. Nachdem Peter Ducke bereits in den vorhergehenden Jahren durch verschiedene „Mätzchen“ und Unbeherrschtheiten aufgefallen war, kulminiert es beim Finale um den FDGB-Pokal 1964/1965 endgültig: Nach dem unglücklich mit 1:2 verlorenen Spiel sagt Peter Ducke bei der Siegerehrung zu Schiedsrichter Riedel: „Den Scheißpokal könnt ihr selber behalten!“ . Peter Ducke wird daraufhin für 10 Wochen, vom 9. Mai bis einschließlich 17. Juli 1965, für jeglichen Pflichtspielbetrieb gesperrt. Im Januar 1966 nimmt Peter Ducke mit der DDR-Nationalmannschaft an einem Turnier in Mexiko-City teil. Im dritten Spiel trifft die Mannschaft am 20. Januar dabei auf eine Vertretung von Sparta Prag (2:3) . In der 74. Minute des Spiels muss Peter Ducke nach einem Foul des tschechoslowakischen Verteidigers Jiri Tichy mit einer Fraktur des rechten Schien- und Wadenbeines verletzt ausgewechselt werden. Da die Reha-Phase nach der Verletzung nicht problemlos verläuft, dauert es bis zum 1. April 1967 ehe Peter Ducke in einem Freundschaftsspiel gegen Meiningen wieder für den Verein aufläuft. Sein erstes Oberligapunktspiel nach der Verletzung bestreitet er am 23. April 1967 gegen die BSG Lokomotive Stendal (0:1). Die Verletzung in einem Freundschaftsspiel hat ihn 15 Monate seiner Karriere gekostet und nicht wenige Zeitgenossen, so wie zum Beispiel Hans Meyer, behaupten später, daß er nach seiner Verletzung nie wieder sein volles Leistungsvermögen erreicht hat. In der folgenden Saison 1967/1968 ist er jedoch an der Erringung des zweiten Meistertitels für den FC Carl Zeiss Jena mit 22 Einsätzen und 7 Toren bereits wieder maßgeblich beteiligt.

(Die 70er Jahre)

Ab 1977