1952/1953 17. Spieltag: BSG Motor Jena - BSG Turbine Halle 0:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 17. Spieltag
Saison Saison 1952/1953, Hinrunde
Ansetzung BSG Motor Jena - BSG Turbine Halle
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit So. 21.12.1952 14:00 Uhr
Zuschauer 12.000
Schiedsrichter Richard Kastner (Dahlewitz)
Ergebnis 0:0
Tore
  • Fehlanzeige
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena
Rolf Jahn
Harry Heiner, Bernhard Schipphorst
Georg Buschner, Karl Oehler, Wolfgang Fischer
Gerhard Gödecke, Gerhard Frank, Hans Ziehn, Siegfried Woitzat, Karl Schnieke

Trainer: Bernhard Schipphorst

Halle
Heinz Kegel
Günter Heyse, Otto Werkmeister
Heinz Schleif, Herbert Rappsilber, Otto Knefler
Horst Ebert, Walter Schmidt, Günther Imhof (46. Walter Franke), Wolfgang Stops, Hans Speth

Trainer: Fred Schulz


Spielbericht

Kondition reichte nur 60 Minuten

Fred Schulz war pessimistisch, denn als wir ihn vor der Kabine trafen und nach seinen Aussichten fragten, zuckte er nur die Achseln: Vorläufig steht es noch 0:0. Vielleicht ahnte er aber auch, daß dieses 0:0 als das Ergebnis des Kampfes für seine Mannschaft immerhin schmeichelhaft war, ihr aber die Chance wahrte, den Anschluß zur Spitzengruppe herzustellen. Für den Neuling ist es aber gleichfalls ein Achtungserfolg. Er hat sich damit in den letzten 5 Spielen 8 Punkte geholt. Auf der Tribüne des Ernst-Abbe-Stadions sprachen wir auch Sigi Schäller und Waldi Neuendorf, die beide am gleichen Tage dieses Frühjahrs durch schwere Verletzungen außer Gefecht gesetzt wurden. Sigi ist zuversichtlich und bereits so weit wieder hergestellt, daß er im Januar das Training wieder aufnehmen will. Neuendorf muß sich noch etwas Zeit lassen, doch ist es nicht ausgeschlossen, daß beide in den letzten Spielen der Saison ihren Mannschaften wieder zur Verfügung stehen.

Bei Turbine lief das Spiel nur in den ersten 45 Minuten in der gewünschten Weise. Ständig stark offensiv spielend, wollte der Meister eine schnelle Entscheidung herbeiführen. Knefler und Schleif versuchten mit langen Pässen die Jenaer Deckung aufzureißen. Im Sturm der Hallenser bemühten sich aber Imhof, Stops und Speth vergeblich, den von Buschner, Heiner, Oehler und Schipphorst gebildeten Abwehrriegel zu durchbrechen. Es spricht schon für die Klasse der Abwehr des Neulings, daß sich Turbine trotz klarer Feldvorteile keine Torgelegenheiten herausspielen konnte. Die Arbeit wurde dieser allerdings erleichtert, da die Blau-Weißen kaum einen Schuß aufs Tor wagten. Da war bei den Angriffen der Jenaer schon mehr Schwung dahinter, und jedesmal wenn sich die von Schnieke wieder gut in Szene gesetzten Stürmer dem Strafraum näherten, brannte es lichterloh vor dem Tor von Kegel.

Nach dem Wechsel blieb Halle zunächst weiter am Drücker. Turbine schraubte zwar das Eckenverhältnis auf 5:1, aber zu zählbaren Erfolgen reichte es nicht. Wir mußten allerdings feststellen, daß mit dem verletzt ausscheidenden Imhof auch der Zusammenhang bei Turbine verlorengegangen war. Die letzten 30 Minuten des Spieles gehörten ganz den Jenaern. Motor beging aber den Fehler, sich zu stark auf Einzelleistungen zu verlegen, statt, wie in der ersten Halbzeit, die Angriffe mit raumgreifenden Kombinationszügen unter Einsatz der Flügel vorzutragen. Das Klein-Klein-Spiel mußte ja bei den morastigen Bodenverhältnissen erfolglos bleiben. Die Überlegenheit der Jenaer spiegelte sich auch im Eckenverhältnis wider, das Motor auf 7:5 stellen konnte. Trotz aufregender Szenen vor dem Turbine-Tor warteten 12000 Zuschauer vergeblich auf einen Treffer.

Das Spiel der Reservemannschaften mußte wegen der schlechten Bodenverhältnisse ausfallen.

(Fritz Hillmer in "Die Neue Fußballwoche" vom 23. Dezember 1952)