2007/2008 30. Spieltag: TSG 1899 Hoffenheim - FC Carl Zeiss Jena 5:0: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Mai 2008, 21:21 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb 2. Bundesliga, 30. Spieltag
Saison Saison 2007/2008, Rückrunde
Ansetzung TSG 1899 Hoffenheim - FCC
Ort Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim
Zeit So. 27.04.2008 14:00 Uhr
Zuschauer 5.700
Schiedsrichter Lutz Wagner (Kriftel)
Ergebnis 5:0
Tore
  • 1:0 Ba (6., Rechtsschuss,
    Vorarbeit Özcan)
  • 2:0 Ba (18., Kopfball,
    nach Freistoß von Salihovic)
  • 3:0 Ba (26., Rechtsschuss,
    Vorarbeit Eduardo)
  • 4:0 Salihovic (37., Linksschuss,
    Vorarbeit Weis)
  • 5:0 Obasi (67., Rechtsschuss,
    Vorarbeit Jaissle)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Hoffenheim
Özcan
Löw, P. Nilsson (21. Janker), Compper, Ibertsberger
Jaissle, Salihovic (63. Copado), Weis
Carlos Eduardo (75. Seitz)
Obasi, Ba

Trainer: Rangnick

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Vasili Khamutouski
Alexander Maul, Robert Müller, Michael Stegmayer (30. Sándor Torghelle)
Tobias Werner, Niels Hansen, Torsten Ziegner, Ilia Kandelaki
Naoya Kikuchi (83. Kosi Saka)
Marcel Schied (85. Sven Günther), Sami Allagui

Trainer: Henning Bürger

Spielberichte

„Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unser Jena nicht!“

Eintrittskarte mit "interessanter" Abkürzung des Gastnamens

Ein wichtiges, fast unverzichtbares Utensil zum Verfassen eines Spielberichtes stellt ein Kugelschreiber für die während der 90 Minuten zu notierenden Ereignisse dar. Ein Gegenstand, dessen Mitnahme ins Stadion dem Autor vom Hoffenheimer Ordnungsdienst ebenso verwehrt wurde, wie allen anderen Jenaer Fans. Gelebte Fremdenfeindlichkeit auf baden-württembergisch, die aber zumindest den Vorteil hat, über das schlimmste FCC-Auswärtsdebakel seit Wehen nicht unnötig viele Worte an dieser Stelle verlieren zu müssen. Der Gang zum Stadion erinnerte in vielerlei Hinsicht an die Oberligaauftritte beim Zipsendorfer FC Meuselwitz. Dörflicher Charakter, ein heimeliger Waldweg hinauf zum Sportplatz, wo man mit dem ausreichenden Bereitstellen von Eintrittskarten für Gästefans größere Probleme hatte und schließlich ein kleines putziges Stadion wie aus dem Legoland, hingezimmert vom Mäzen aus der IT-Branche. Doch so albern und unpassend wie wohl fast jeder Gästefan die Atmosphäre rund um diese Spielstätte empfunden haben muss, so gänzlich ernstzunehmend sollten jene 11 Gespielen auf dem Rasen sein, die sich Milliardär Hopp zur Befriedigung seiner privaten Obsessionen gönnt. Dass einige dieser millionenschweren Neueinkäufe Angebote von Champions-League-Teilnehmern ablehnten, um statt der sportlichen Herausforderung nun im Kraichgau völlig unter ihrem eigenen spielerischen Niveau deutlich mehr zu verdienen, mag man als moderne Form von Prostitution bedauern. Dass einige Kicker im Kader des badischen Retortenvereins soviel an Ablöse kosteten, wie der gesamte Verein FC Carl Zeiss Jena als Saisonetat aufzubieten hat, machte schon vorher klar, dass für die Abstiegskampfgeplagten hier nur mit sehr viel Glück etwas zu holen wäre. Ein Glück, das schon im Vorfeld der Begegnung fehlte, neben Petersen, Riemer und Amrhein gesellte sich auch Spielgestalter Jan Simak in die Riege der verletzten Spieler. Für die elf Aufgebotenen währte die Hoffnung auf etwas Zählbares im 3000-Seelen-Dorf nur fünf Minuten, dann begann die Demba-Ba-Show, welche die vom Sponsor verteilten Handklappern in den Händen der Heimbesucher lärmen ließ. 6. Minute: Jenas erste Halbchance für Tobias Werner versandet, der weite Abschlag von TSG-Keeper Özcan findet Ba, dessen feine Ballannahme und eiskalter Abschluss Weltklasseformat ausstrahlen. 18. Minute: Einen unberechtigten Freistoß zirkelt Salihovic auf den Kopf von Ba, und da Alexander Maul das Abseits aufhebt steht es 2:0. 26. Minute: Feiner Pass von Eduardo auf wieder einmal Ba, der erneut vollendet. Jena, in der Anfangsphase noch Gegenwehr leistend, wirkte zunehmend hilfloser. Die Hereinnahme von Torghelle für Stegmayer, dafür rückte Allagui auf die Spielmacherposition zurück, Kikuchi nach rechts außen und Kandelaki nach hinten, brachte weder mehr Durchschlagskraft in der Offensive, noch Stabilität in der Hintermannschaft. Stattdessen reichte eine geschickte Seitenverlagerung auf den in die völlig entblößte rechte FCC-Abwehrseite durchspritzenden Salihovic, um mit dem 4:0 den Pausenstand perfekt zu machen. Als wäre dieser Umstand nicht schon schlimm genug, so muss konstatiert werden, dass das Ergebnis den Weißgekleideten gar noch schmeichelte. Henning Bürger wartete lange, bis er seine gedemütigten Spieler in die Kabine begleitete. Die Ansprache schien jedoch gefruchtet zu haben, denn der FCC kam geordneter aus der Pause, willig auf eine Resultatsverbesserung, allein es fehlte die Qualität. Was Jenas Offensivabteilung fabrizierte, ist mit den Worten unglücklich, harm- und hilflos noch milde beschrieben. So schaltete sich nach 66 Minuten gar Verteidiger Alex Maul ins Angriffsspiel ein, doch da sein Vorstoß an der Strafraumgrenze höchst unsanft gestoppt wurde und der Gegenzug in die entblößte Hintermannschaft diesmal Obasi allein auf den bedauernswerten Khamutouski zusteuern ließ, hieß es 5:0. Genug für viele der Heimzuschauer, die sich fortan auf den Heimweg begaben, Erdbeerkuchen und Sonnenbad entgegen. Jenas Fans ertrugen auch die letzten Minuten des Auswärtsdebakels tapfer und verabschiedeten ihre Lieblinge nach Schlusspfiff wärmer, als das der gebotenen Leistung angemessen gewesen wäre. So wurden auch die Kamerateams von Premiere und DSF in der Hoffnung auf lauternähnliche Schimpf- und Wuttiraden den eigenen Spielern gegenüber enttäuscht und zogen kurzentschlossen wieder vom Gästeblock ab. Genauso kurz sollte auch das Nachdenken über diese Niederlage sein, die an der Situation des FCC nicht allzu viel geändert hat. Schnell abhaken und am Freitag gegen Osnabrück die Antwort folgen lassen. Denn „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unser Jena nicht!“.

--GUNNER

Moderne Menschen

Ziege trifft, die Legende lebt und der FCC festigt Platz 17

„So, alles was Sie in den Taschen haben, legen Sie jetzt hier auf den Tisch!“
„Wie wär’s mit ´Bitte`?“
„Von mir aus auch `Bitte`.“
„Okay, hier bitteschön.“
„Der Stift bleibt draußen!“
„?“
„Ja, Stifte, Kugelschreiber und so was, das gehört nicht in’s Stadion!“
„Hm, ich will doch nur notieren, wie schön sauber hier alles ist.“
„Der Stift bleibt hier, das ist ein Wurfgeschoss!“
„Also ich will damit nur schreiben.“
„Ist egal, das ist ein Wurfgeschoss!“

5 Minuten später, Auftritt einer weiteren Gelbjacke.
„Was ist los?“
„Der will hier einen Stift mit rein nehmen, angeblich zum Schreiben. Aber das ist doch ein Wurfgeschoss!“
„Sie wollen damit wirklich schreiben?“
„Ja.“
„Aber das ist ja gar kein Kuli!“
„Nein.“
„Das ist ja ein Stabilo!“
„Ja.“
„Hm. Naja, gut. Also dann machen wir mal eine Ausnahme. Stecken Sie den Stift ein. Aber nur zum Schreiben!“
„Ja, Danke!“
„Schon gut.“

Kurze Zeit später hätte ich den Stift am liebsten zurück gebracht. Zum Schreiben hatte ich keine Lust mehr. Zum Werfen auch nicht …

06:30 Uhr lief Ziege zum ersten Mal an. Kurz nachdem er den entscheidenden Elfer in Stuttgart verwandelt hatte, hatte auch ich mein Taschentelefon gefunden. Ob ich denn heute auf der Rückfahrt noch einen Patz frei hätte, wollte eine übernächtigte Stimme wissen. Dann würde er nämlich jetzt mit dem Zug von Jena aus in’s Badische reisen, nuschelte der Anrufer, und sich von mir heimwärts nach Leipzig mitnehmen lassen. Ich ließ mich darauf ein. Kurz vor Acht, wenige Kilometer vor dem Hermsdorfer Kreuz, schoss Ziege den FC Carl Zeiss Jena erneut in den Pokalhalbfinal-Himmel. Ob ich denn auf der Hinfahrt noch einen Platz frei hätte, wollte ein anderer, leicht gereizter Anrufer wissen. Man hätte auf seine Anrufe einfach nicht reagiert und so sei der SC-Bus wegen einer Verspätung von einigen Minuten einfach ohne ihn abgefahren. 10 Minuten später setzten wir unsere sonntägliche Fußballreise gemeinsam fort. Etliche Kilometer und Raststätten weiter vereinigten wir uns mit der zweiten Reisegruppe und steuerten in einem Ort namens Hoffenheim einen Parkplatz an, dessen Lage uns ein AWO-MZ-CZ-Rennfahrer, heute allerdings mit Wohnmobil unterwegs, telefonisch beschrieben hatte. Der Wohnmobilbesitzer erwartete und dort nebst Gattin und 2 Hunden und berichtete davon, schon am Vortag einige Kilometer auf dem Neckar gepaddelt zu sein. Eines der mitgereisten Kinder wollte ein wenig Fußballspielen, wurde zur Verblüffung aller aber von seinem gestrengen Vater erst zur Erledigung von Hausaufgaben verdonnert. Wir halfen dem Ärmsten durch’s Gestrüpp der Primzahlen und so kam er fix wieder an den Ball. Gegen diesen wollten wir dann gemeinsam auf dem idyllisch von alten Kuhställen und Misthaufen umgebenen Trainingsgelände der ortsansässigen BSG 1899 treten. Ein dort mit 2 Ersatz-Ersatzspielern trainierender Co-Cotrainer fand aber unser Argument, Kinder bräuchten ja nach langer Autofahrt etwas Bewegung, nicht überzeugend und so blieb nur der Kick auf einer staubigen Straße. Frische Luft und Bewegung verhelfen ja gemeinhin zu Hunger und den galt es nun zu stillen. Für einige von uns bedeutete das, erstmals einen schon zur Legende verklärten, schwiegermütterlichen Drackendorfer Kartoffelsalat kosten zu dürfen. Er ist zu recht legendär. Dazu gab’s, in der Sonne sitzend, Buletten, verschiedenste Bratwürste und selbstgebackenes Schinkenbrot inklusive allerlei Getränke – es hätte also ein verdammt schöner Tag werden können …

Dann liefen wir die wenigen Meter bis zum Bahnhof, um dort einen der bereitstehenden Zubringerbusse gen Sportplatz zu nutzen. Aus dem Bus heraus konnten wir den beginnenden Fußmarsch der Jenaer Bahnfahrer beobachten. Hoffenheimer Einwohner scheinen bei der Polizei als sehr gewalttätig bekannt zu sein und so schützte diese mit einem riesigen Aufgebot die Fußballfans vor eventuellen Übergriffen. Im Bus waren derweil Äußerungen des einheimischen Landvolkes zu vernehmen, die im Nachhinein noch dem Genossen Honecker und dessen Gesellschaftswissenschaftlern Recht zu geben schienen – zahlreiche Businsassen wähnten sich einer anderen, besseren deutschen Nationalität zugehörig. Mit den Assis und Schmarotzern „von drüben“ wollten sie jedenfalls nichts zu tun haben. Einsperren und arbeiten schicken sollte man die alle, das war der gängige Tenor. Nun, man kennt das ja, stellt die Ohren auf Durchzug und blickt aus dem Busfenster, immerhin hatte der (freundliche) Fahrer zum Zwecke des schnelleren Vorankommens eine alternative Route gewählt. Saubere Straßen und Häuser, aufgeräumte und penibel getrimmte Gärten, einheitlich hoch gewachsene Blümchen, rechtwinklige Rabatten und Beete sowie in Reih’ und Glied ausgerichtete Gartenzwerge oder (Keramik?)Schwäne lassen vermuten, dass unentschuldigtes Auslassen der Großen oder kleinen Kehrwoche mindestens mit mehrjähriger Haftstrafe und Aberkennung der (spieß)bürgerlichen Rechte bestraft wird. Irgendwann, nach Verlassen des Busses und einigen Metern zu Fuß, hat man dann den ersten Blick in das sogenannte Stadion des lokalen Sonnenkönigs und die davon ausgehende aseptische Kälte führt selbst bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius zu einem unangenehmen Frösteln. Dies steigerte sich zu kalter Wut, wenn man mit ansehen musste, wie selbst 8- und 9-jährige Kinder genötigt wurden, nach penibler Leibesvisitation sich ihr Trikot über den Kopf zu ziehen und Gegenstand einer entwürdigenden Fleischbeschau wurden. Dann wurde ich erst aufgefordert und dann doch noch gebeten, alles, was in meinen Taschen sei, auf den Tisch zu legen …

Rund 800 Gute füllten dann so nach und nach den Gästebereich und ertrugen tapfer den Fortgang einer gruseligen Inszenierung, die sich Bespaßung von Fußballkunden nennt. Einen traurigen Höhepunkt erreicht dieses „Event“, als ein überlebensgroßes Plüschtier die Szenerie betritt und alles, was man bisher an geschmacklosen Auftritten derartiger Peinlichkeitsmonster je gesehen hat, locker in den Schatten stellt. Die modernen Fußballkunden müssen übrigens auch nicht mehr per Hand klatschen, hierfür drückt man ihnen vorher Rasseln in die Hand und mit leuchtenden Augen nehmen sie das tolle Geschenk ergeben an. Benutzen dürfen sie es erstmals, als der Stadionsprecher sie auffordert, die Leistung der zusammengekauften B-Junioren-Mannschaft zu honorieren, die man so gerne als tolle Basis-Nachwuchsarbeit medial missdeuten lässt. Als der König dann gütig aus seinem Fensterlein schaut, spenden die Untertanen ergeben Beifall und vermutlich haben sich einige ehrfürchtig in den Staub geworfen. Naja, zu Boden geworfen, denn Staub gibt es ja in dieser Fußballklinik sicher nicht. Im Glauben, es diene seinem Glanze, hat der König noch einen besonders prominenten Untertanen und ergebenen Diener eingeladen und so darf das Publikum auch noch artig den Herrn Ministerpräsidenten Oettinger beklatschen.

Kürzlich besuchte ich die Leipziger Oper. Auf dem Spielplan standen 3 Einakter Arnold Schönbergs. Ersterer trug den Titel „Moderne Menschen“ und führt vor, wie zerstörerisch es sein kann, geistlos jeder ständig wechselnden Mode willfährig hinterher zu hecheln, auch um den Preis, sein eigenes Leben dabei zu verschleudern. Im letzten Satz des Stückes fragt er Sohn seine Eltern „Was sind ´moderne Menschen`?“ Woher kannte Schönberg, 1951 verstorben, ein Kaff wie Hoffenheim?

Als das Spiel beginnen soll, fehlen noch immer die Jenaer Zugfahrer, aber des Königs bewaffnete Garde musste ja noch ihres Amtes walten, um all zu plebejische Elemente von der Zeremonie auszuschließen. Dann pfiff Herr Wagner an. Des Königs blaue Spielzeuge funktionieren perfekt. Sie wirbeln, rennen, tricksen, kombinieren, schießen und treffen vom Feinsten. Ihre „Gegner“ schauen, staunen, stümpern, resignieren und ergeben sich alsbald. Schon zur Halbzeit blieb nur noch Sarkasmus. „Das Blöde beim Fußball ist ja, man kann das Handtuch nicht werfen.“, meinte ein Nachbar. „Ach Quatsch, noch ist alles drin!“, konterte der Nächste. „Ein schnelles Tor muss aber her!“ wurde zum allgemeinen Konsens.

Was für ein schöner Tag für den König und seine Lakaien. Nur diese lärmende Masse, die da hinter dem Tor steht und des Herrschers Treiben nicht zu würdigen weiß, die stört. Ja, man erdreistet sich sogar, des Königs Projekt mit einer Hure zu vergleichen! So geht das aber nicht, im sauberen Ländle! Wenn das nicht aufhöre, würde die königliche Garde die Unbelehrbaren vertreiben, ließ der Herrscher verkünden. Nein, der König macht den Sport nicht kaputt. Wenn derartige Ergebenheitsforderungen öffentlich verlautbart werden können, dann IST der Sport bereits kaputt. Dann werden die Gäste aber doch noch bis Spielende geduldet. Viele Fußballkunden erleben dieses Ende schon nicht mehr mit. Bereits 10 Minuten vor Ende der Aufführung verließen die ersten ihre Plätze. Aber vielleicht wollten sie ja schnell noch die Kehrwoche erledigen …

Ach ja, der Gegner. Machen wir uns nichts vor. Wäre dem Jenaer Anhang ein derartiger Auftritt seiner Helden in irgendeinem anderen Stadion geboten worden, es hätte wohl kaum Abschiedsbeifall für einen solchen Auftritt gegeben. Trotz besiegte Wut. Und auch das (übliche) präsidiale Freikartenversprechen hätte die Situation nicht gerettet. Der Rest ist Schweigen. Noch.

Um den Kontakt der königlichen Untertanen mit den marodierenden Horden aus dem fernen Osten auf ein Minimum zu reduzieren, beraubte man die unliebsamen Gäste noch lange nach Spielschluss ihrer Bewegungsfreiheit. Auf dem Weg zum Bahnhof war Hoffenheim fast menschenleer. Einige Sanitäter, ein paar Straßenabsperrposten und wenige radfahrende Kinder (Hoffentlich ächtet man deren Eltern auf der nächsten Gemeindeversammlung nicht wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, immerhin hatten die „Assis ausm Oschten“ doch gerufen: Eure Kinder wär’n so gern wie wir! Und man weiß ja nie …) waren zu sehen, mehr nicht. Aber viele sich kurz bewegende Gardinen.

Unsere Rückreisegruppen sammelten sich allmählich wieder am Parkplatz. Gesprochen wurde nicht viel. Aber zum Glück war noch Kartoffelsalat übrig …

Nein, es war nicht leicht dorfabwärts zu laufen. Aber mein Trikot und meinen Schal habe ich dennoch mit Stolz getragen. Eine besondere Art von Stolz, die es nicht zu kaufen gibt. Auch nicht am Flughafen, wenn der König wohl bald für 19,99€ zu EC-Spielen fliegen lässt. Soll er doch.

Ich freu mich jetzt einfach auf das Heimspiel gegen Osnabrück. Im Sportfeld! Kann ja nur besser werden.

Nur der FCC!
YNWA

--Kopfnuss