1972/1973 08. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 3:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 8. Spieltag
Saison Saison 1972/1973, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 04.11.1972 14:00 Uhr
Zuschauer 9.000
Schiedsrichter Gerhard Kunze (Karl-Marx-Stadt)
Ergebnis 3:1
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Wolfgang Blochwitz
Peter Rock
Gerhardt Hoppe, Michael Strempel, Lothar Kurbjuweit
Martin Goebel, Harald Irmscher, Rainer Schlutter
Peter Ducke, Dieter Scheitler, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Erfurt
Wolfgang Benkert (56. Horst Weigang)
Franz Egel
Horst Kiesewetter, Albert Krebs, Siegfried Nathow
Dieter Göpel, Walter Heintz, Rüdiger Schnuphase, Erhard Meyer (78. Wilhelm Laslop)
Horst Weißhaupt, Lutz Lindemann

Trainer: Siegfried Vollrath

Spielbericht

Zwei Tore durch die Verteidiger

Enttäuscht zogen aus Jenas "Paradies" die Sieger und Besiegten. Freude an den 90 Minuten empfanden weder Aktive noch Passive. Mit konsequenter Manndeckung wollten die sich spielerisch unterlegen fühlenden Erfurter den FC Carl Zeiss aus dem Rhythmus bringen; was herauskam, war ein destruktiver Pärchenbetrieb. "Es war nicht unsere Devise", erklärte Erfurts Cheftrainer Siegfried Vollrath, "das Spiel der Jenaer nur zu zerstören. Doch als der Druck zu stark wurde, bei uns der Übergang aus der Deckung in den Angriff nicht klappte, im Abspiel sich zu viele Fehler einschlichen und aus dem Mittelfeld das Nachrücken fehlte, konnte wohl der Eindruck entstehen, daß wir nur den Spielfaden der Jenaer zerreißen wollten."

So war das 26. Thüringen-Derby keine Werbung für den Fußball. In unerbittlichen, mit Fouls durchsetzten Zweikämpfen Nathow-P. Ducke, Schnuphase-Irmscher, Meyer gegen Schlutter, Krebs-Scheitler wurde die Hektik auf den Siedepunkt gebracht, so daß die spielerischen Momente im Kampf erstickt wurden. Erst in den letzten 30 Minuten, als sich Schlutter und Irmscher mit größerem Laufvermögen mehr Bewegungsräume schufen, als die Kräfte und Konzentration der Gäste in der Deckungsarbeit doch nachließen, kam der FC Carl Zeiss stärker zur Geltung. Das 18:3-Eckenverhältnis war ein beredtes Zeugnis dafür.

Dennoch teilen wir das Gesamturteil des früheren Jenaer Kapitäns Roland Ducke: "Ein zerfahrenes Treffen, auch von seiten der Gastgeber." Trotz zweier Kopfbälle P. Duckes an den Pfosten (10., 43.), es war letztlich kein Zufall, daß zwei Verteidiger zwei Tore markierten, weil sich ihnen am ehesten bei plötzlichen Vorstößen Möglichkeiten boten. So überraschte Hoppe mit einem 25-Meter-Schrägschuß Benkert, verwandelte Strempel einen Eckball Vogels im Sprung per Kopf. Beim FC Rot-Weiß verdiente nur Lindemann die Bezeichnung Stürmer; von Schnuphase, Meyer, Krebs (er ließ zumindest Ansätze erkennen) hätte man sich gewünscht, daß sie ihr spielerisches Können wirklich in die Waagschale geworfen hätten.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Dem bewährten, immer auf Ballhöhe entscheidenden Kunze hätte man in vielen Szenen ein energischeres Durchgreifen gewünscht. Als Benkert im Rücken des Schiedsrichters Schlutter zu Boden stieß, sah Linienrichter Streicher das nicht (56., für Trainer Vollrath sofort Anlaß, seinen Torwart aus dem Spiel zu nehmen!). Vogels Tor zum 2:1 schien aus höchst abseitsverdächtiger Position erzielt.

(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 7. November 1972)


Junioren-OL Jena: Erfurt 1:0

Jena : Claus , Grüner , Solleder , Kaselitz , Henniger , Brauer , Pusch , Neuber , Lobeda (1F) , Schmied (Molata) , Müller / Tr.: Pfeifer