1979/1980 02. Spieltag: SG Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena 3:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 2. Spieltag
Saison Saison 1979/1980, Hinrunde
Ansetzung SG Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena
Ort Dynamo-Stadion in Dresden
Zeit Sa. 25.08.1979 15:00 Uhr
Zuschauer 30.000
Schiedsrichter Klaus Scheurell (Wusterhausen)
Ergebnis 3:0
Tore
  • 1:0 Kotte (17.)
  • 2:0 Heidler (71.)
  • 3:0 Sachse (78.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Dresden
Bernd Jakubowski
Hans-Jürgen Dörner
Christian Helm, Udo Schmuck, Matthias Müller
Reinhard Häfner, Hartmut Schade, Gerd Weber
Gert Heidler, Peter Kotte, Rainer Sachse

Trainer: Gerhard Prautzsch

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Gert Brauer, Konrad Weise, Wolfgang Schilling (65. Eberhard Vogel)
Lothar Kurbjuweit, Andreas Krause, Lutz Lindemann (74. Jürgen Raab), Matthias Kaiser
Thomas Töpfer, Martin Trocha

Trainer: Hans Meyer


Spielbericht

Spielend inszenierte Gastgeber Dynamo ein Feuerwerk

Peter Ducke und fuwo-Mitarbeiter Peter Palitzsch, meine Jenaer Sitznachbarn, hofften, daß sich die Bilder gleichen würden. Ihre Gedanken gingen an das 0;0 vom 16. Dezember des Vorjahres, an das beste Auswärtsspiel der Zeiss-Elf in der Vorjahressaison zurück. Anfangs, vor allem bei Töpfers Großchance (4.) nach einem Preßschlag mit Dörner, als der Jenaer das Leder aus wenigen Metern am Tor vorbei schob und die Riesenchance zum 1:0 für die Gäste vergab, glommen ihre Hoffnungsfunken noch. Dann aber zog Dynamo seine Kreise, entfachte spielend - im wahrsten Sinne des Wortes und in seiner Doppeldeutigkeit zugleich - ein Feuerwerk, dem Jena über weite Strecken erbarmungslos ausgeliefert war. "Prächtige Kombinationen", schmunzelte Mannschaftsleiter Wolfgang Oeser. "Bedenklich, daß wir selbst in läuferischer Hinsicht nicht mitzuhalten vermochten", äußerte Zeiss-Trainer Helmut Stein seine Unzufriedenheit. Selten waren die Thüringer so weit von einem Sieg in Elbflorenz entfernt (der letzte geht schon auf das Jahr 1973 zurück!), die Möglichkeit eines wahren Kantersieges lag dagegen für Dynamo bei einem Chancenverhältnis von 12:2 (6:2) durchaus im Bereich des Möglichen!

Dresden bot spieltechnisch akzentuierte Klasse, auf individueller Improvisationskunst (Dörner, Häfner, Weber, Heidler, Kotte) sowie auf harmonischem Teamwork basierend. Jena, das sich lange zäh, hartnäckig wehrte, bevor es fiel, war kein Ensemble von gedanklich und spielerisch Gleichgearteten, eher ein anfälliges Gefüge ohne Halt- und Ruhepunkte. Dynamo konnte der Klasse, dem Laufaufwand, dem Einfallsvermögen aller Spieler - ausnahmslos - vertrauen. Wer "Atempausen" gedachte, bekam sofort von "Dixie" Dörner passende Worte gesagt. Da regierte kein Schlendrian. Powerplay war Trumpf. Jena hatte lediglich im Tor einen Stabilitätsfaktor vorzuweisen, im Feld jedoch, wo Abwehrsicherheit und Angriffsmut gefragt waren, schwang sich niemand zum spiritus rector auf. Lindemann war diese Rolle als "hängendem" Mittelstürmer zwar zugedacht, doch in einer harmlosen, in die Defensive gedrängten Elf verblaßte die spielerische Intelligenz des Jenaers sehr schnell. Gewiß, zu einem Laufpensum von Schade, Weber ( von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) oder Häfner wäre Lindemann ohnehin nicht in der Lage gewesen. Für eine Beruhigung seiner nervösen Elf hätte er allerdings durch geschicktes Ballhalten sorgen müssen. Alles Fehlanzeige!

Ein allgemein erwartetes Regie-Duell Häfner-Lindemann stand nie zur Diskussion. Schon deshalb nicht, weil erstens Dörner und zweitens der überragende Weber für das sorgten, was Laien wie Experten unter Spielwitz verstehen. Sie vor allem setzten die Glanzpunkte!

Zum Schiedsrichterkollektiv: Scheurell leistete ein enormes Laufpensum. Er besaß, gemeinsam mit seinen Assistenten, Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Eine Verwarnung für Schmuck (27./Unkorrektheit gegenüber Schnuphase) hätte mich nicht überrascht.

(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 28. August 1979)


Nachwuchs: 3:1 , Tore : Pfahl , Heine , K. Müller / Kulb

Jena : Härtel , Rode , Köberlein , Kulb , Schmied , Oevermann , Priebe , Pohl , Roß (55. Steinborn) , Burow (46. Dern) , Rost / Tr.: Thomale