2015/2016 18. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - VfB Auerbach 1:3

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Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 18. Spieltag
Saison Saison 2015/2016, Rückrunde
Ansetzung FCC - VfB Auerbach
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit So. 13.12.2015 13:30 Uhr
Zuschauer 2.587
Schiedsrichter Jacob Pawlowski (Berlin)
Ergebnis 1:3 (1:0)
Tore
  • 1:0 Hampf (4., Eigentor)
  • 1:1 Schlosser (83.)
  • 1:2 Paradies (84.)
  • 1:3 Ratifo (90.)
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Aufstellungen

Trikotfarben
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Jena
Jakob Pieles
Sören Eismann (47.), René Klingbeil (35.), Justin Gerlach, Filip Krstic
Mërgim Vojvoda, René Eckardt, Robin Krauße, Marcel Bär (86. Dominik Bock)
Manfred Starke (67. Florian Giebel), Velimir Jovanovic (74. Artur Mergel)
Trainer: Volkan Uluc
Trikotfarben
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Auerbach
Maik Ebersbach
Alexander Mattern, Philipp Müller, Felix Lietz, Steffen Vogel
Philipp Kötzsch, Björn Lambach (67. Fabian Paradies), Marcel Schlosser, Danny Wild (90. Albert Löser)
Kevin Hampf (88. Stanley Ratifo), Marcel Schuch
Trainer: Michael Hiemisch

Spielbericht

Null Punkte und viel Aufregung zum Jahresabschluss

In Unterzahl aufopferungsvoll gekämpft und trotzdem verloren - der FC Carl Zeiss hat gegen den VfB Auerbach im ersten Spiel der Rückrunde mit 1:3 den Kürzeren gezogen. Die Vogtländer drehten das Spiel während der letzten acht Minuten zu ihren Gunsten. Am meisten diskutiert wurde nach Abpfiff über die Leistung des Schiedsrichtertrios.

Einen Vorgeschmack auf Kommendes hatte es bereits nach 56 Sekunden gegeben: Obwohl er deutlich sichtbar den Ball gespielt hatte, sah Robin Krauße von Jacob Pawlowski aus Berlin seine 10. Gelbe Karte. Danach richtete sich der Fokus aber erst einmal aufs Spielgeschehen und den Führungstreffer für den FC Carl Zeiss. Nach Marcel Bärs Eckball von links ging Rene Klingbeil zwar zum Ball. Es dürfte jedoch Auerbachs Rückennummer 18, Kevin Hampf gewesen sein, welcher dem Leder den entscheidenden Impuls in Richtung eigenes Netz gab (4.).

Die frühe Führung verlieh der Jenaer Elf weiteres Selbstbewusstsein. Fünf Minuten nach dem 1:0 gab es einen Eckball auf der Gegenseite, der abgefangen wurde. Krauße konterte über die rechte Außenbahn, seinen Ball ins Zentrum beförderte Manfred Starke im Fallen über die Torlatte. Starkes Sturmpartner Velimir Jovanovic kam in Minute 13 zu seiner ersten Chance, als er einen hohen Ball von Krstic im zweiten Anlauf sitzenderweise aufs VfB-Gehäuse beförderte, jedoch genau zu Schlussmann Ebersbach. Drei Minuten später legte sich "Jova" beim Alleingang den Ball zu weit vor, bliebt erneut am gegnerischen Keeper hängen.

Maik Ebersbach bekommt dann von den eigenen Vorderleuten Arbeit aufgebrummt, als ihn Lietz mit einem Rückpass in Nöte bringt, den Eckardt um ein Haar verwertet hätte (19.). Drei Minuten später schießt Jovanovic aus der Drehung knapp am linken Pfosten vorbei. Die Zeiss-Akteure gehen engagiert zur Sache, drängen auf die mögliche Vorentscheidung. Als ein Überzahlangriff mit drei gegen zwei nicht genutzt wird, Starke nach Doppelpass mit Eckardt aus bester Schussposition heraus weit über die Latte schießt (28.), ist von Zuschauerseite her vermehrt das Wort Chancenverwertung zu vernehmen. Es ist zu diesem Zeitpunkt ein Kritisieren auf hohem Niveau, kann man der Jenaer Elf doch nur dieses eine Manko in ihrer Spielweise vorwerfen. Und doch wird man bei nüchterner Betrachtung nach dem Match genau diese vergebenen Tormöglichkeiten zur Analyse einer Niederlage hinzuziehen müssen.

Es waren genau 34 Minuten vorbei, als ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zu einem Gästenkonter führte. Zu dritt hechteten Eismann, Klingbeil, Krstic dem ballführenden Schuch hinterher. Alle bewegten sich auf einer Abwehrlinie, Klingbeil war also nicht zwingend letzter Mann. Da sich Eismann jedoch seitlich sieben Meter entfernt vom Ball befand, Krstic sogar noch weiter weg, trug das Zupfen von Klingbeil am Trikot von Schuch vielleicht doch den Charakter einer Notbremse, selbst wenn die Torentfernung noch knapp dreißig Meter betrug. Außerdem gefällt sich Schiedsrichter Pawlowski in dieser Saison im Zeigen von Roten Karten. Bei einem Referee, der in bislang 5 Regionalliga-Partien vier "glatt Rote" zuzüglich einer Ampelkarte zückte, war absehbar, was nun kommen würde. Klingbeil wurde des Feldes verwiesen. Jena standen nun 55 Minuten in Unterzahl bevor und man durfte gespannt sein, wie das bis dahin deutlich überlegene Team mit der neuen Situation umzugehen in der Lage sein würde. Bis zur Halbzeitpause konnte man optimistisch bleiben, denn auch mit Zehn gegen Elf blieb der FCC Herr im eigenen Haus. Ein Nachtreten an der Seitenlinie von Lambach wurde lediglich mit Gelb geahndet.

Gleich nach Wiederanpfiff verschärfte sich die Situation ein weiteres Mal. Freistoß für den FC Carl Zeiss, die übliche Spielertraube im Strafraum. Plötzlich ein Pfiff und der Griff des Schiedsrichters in die eigenen Gesäßtasche. Rot für Sören Eismann ! Was war passiert ? Ohne dass der Autor dieses Berichts die Szene selbst beobachtet hätte, berichteten Augenzeugen hinterher, dass Eismann vom Gegenspieler festgehalten worden war und sich Jenas nach vorn aufgerückter Abwehrspieler diesem Griff mit einer Armbewegung zu entziehen gedachte. Eine Allerweltssituation also, von der Schiedsrichter Pawlowski womöglich nur die letzte Sequenz mitbekommen hat - was ihm jedoch genügte, um seine Bilanz mit Feldverweisen in dieser Saison auf sechs Rote plus eine Gelb-Rote Karte in sechs Partien aufzustocken. Dass der beteiligte Auerbacher sogar noch zugab, es sei ein normales Gerangel gewesen, interessierte den Referee nicht.

Naturgemäß wirkte sich die doppelte Unterzahl nun stärker auf das Spielgeschehen aus als es der erste Feldverweis vor der Pause getan hatte. Weil nun gleich zwei Verteidiger aus der Vierer-Abwehrkette nicht mehr dabei waren, wurde Mergim Vojvoda von Volkan Uluc aus dem Mittelfeld nach hinten beordert und durfte gleich darauf eine gefährliche Hereingabe vor Torlinie stehend entschärfen. Darüber hinaus aber ergaben sich zunächst keine weiteren Gefahrenmomente für das dezimierte, nun häufiger in die Defensive gedrängte Jenaer Team. Vielmehr war es erneut das Schiedsrichtertrio, welches auf sich aufmerksam machte. Als Volkan Uluc in Minute 67 das erste Mal wechseln wollte, gaben Jacob Pawlowski und sein Assistent Sebastian Schmickartz bei einem ruhenden Ball kein grünes Licht. Der sich darüber beschwerende Zeiss-Coach wurde daraufhin zum zweiten Mal in zirka 50 Regionalliga-Partien auf die Tribüne verbannt. Der Schiedsrichter beim ersten Mal war übrigens Herr Schmickartz.

Eine Viertelstunde vor Schluss hatten die Gäste ihre Überzahl noch immer in keine einzige herausgespielte Torchance umsetzen können. Aber würden bei acht aufopferungsvoll kämpfenden Jenaer Feldspielern die Kräfte bis zum Schluss reichen ? In diese Spielsituation hinein fiel das Debüt von Artur Mergel, der genau wie Marcel Bär eine Gelegenheit zum 2:0 bekam. Doch leider wurden auch die Kontermöglichkeiten nicht zum Torerfolg genutzt und so drehten Marcel Schlosser mit einem Distanzschuss sowie der eingewechselte Fabian Paradies das Spiel innerhalb von zwei Minuten. Beide Male war Jakob Pieles ohne Abwehrchance, rührte keinen Finger. Als Jena im Bestreben, das beinahe Unmögliche doch noch möglich werden zu lassen, alles nach vorn warf, machte Ratifo mit Beginn der Nachspielzeit den Sack zu für die Auerbacher. Deren Trainer betonte hinterher mehrmals, wie glücklich den Umständen nach dieser Sieg für seine 06er doch ausgefallen sei. Der Rückstand des FC Carl Zeiss hin zur Tabellenspitze erhöhte sich durch diese Niederlage auf sechs Zähler.

Trainerstimmen:

Michael Hiemisch: Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass meine Mannschaft überhaupt nicht da ist. Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Jena war überlegen, auch noch in Überzahl. Letztendlich sind wir aus dem Nichts zu den Toren gekommen. Aber ich habe auch nicht den Eindruck, dass ich mich für den Sieg entschuldigen muss. Wir wissen, dass es ein glücklicher Sieg ist. Aber hier trifft eine gut ausgebildete Profimannschaft auf eine Amateurmannschaft. Da nehmen wir die drei Punkte jetzt mit und fahren demütig nach Hause.

Volkan Uluc: Meine Mannschaft hat gut angefangen. Aber wenn wir gewusst hätten, dass wir mit 8 Feldspielern gegen 14 Mann spielen müssen, hätten wir uns anders vorbereitet. Seit der ersten Aktion, bei der Krauße die Gelbe Karte bekommt, war klar, wo die Geschichte hingeht. Das war Verarschung heute. Meine Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft, mehr Leidenschaft geht nicht. Wenn man nach sechs Gegentoren in der ganzen Saison jetzt drei in einem Spiel bekommt und dies mit Hilfe des Schiedsrichtergespanns, muss man dazu etwas sagen dürfen. Der Auerbacher hat beim zweiten Feldverweis ja sogar noch zugegeben, dass es ein normales Gerangel war, doch der Schiedsrichter wollte es nicht mal hören.

--Frank Cichos