1977/1978 23.Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BFC Dynamo 2:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 23. Spieltag
Saison Saison 1977/1978, Rückrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - BFC Dynamo
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 13.05.1978 15:00 Uhr
Zuschauer 7.000
Schiedsrichter Herbert Streicher (Crimmitschau)
Ergebnis 2:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena (blau-gelb)
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Gert Brauer, Uwe Neuber, Lothar Kurbjuweit
Gerhardt Hoppe, Lutz Lindemann, Jürgen Raab
Martin Trocha, Thomas Töpfer, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer


Berlin (weiß-weinrot)
Rainhardt Schwerdtner
Norbert Trieloff
Michael Noack, Artur Ullrich (60. Rainer Troppa), Reinhard Lauck
Lutz Eigendorf, Bernd Brillat (66. Detlef Helms), Frank Terletzki
Roland Jüngling, Wolf-Rüdiger Netz, Hans-Jürgen Riediger

Trainer: Jürgen Bogs

Spielbericht

Zum Regen kam der Hagel

Muß man dieses Spiel beurteilen, so liegt der Vergleich mit dem Pfingstwetter nahe. Selten nur lugte die Sonne aus den tiefhängenden Wolken während der neunzig Minuten. Dafür nieselte es meist leicht, und nach dem Abpfiff öffnete der Himmel seine Schleusen, wobei sich zum Regen noch Hagel gesellte...

Keine liebliche Parallele. Sie gab dieses Treffen auch nicht her, zumal man dabei einkalkulieren muß, daß sich hier zwei Anwärter auf die UEFA-Cup-Plätze gegenüberstanden. "Dafür war es zu wenig, was geboten wurde", urteilte dann auch DFV-Trainer Georg Buschner knapp.

Kein Frage, der Sieg des FC Carl Zeiss entsprach den Spielanteilen; ja, er hätte sogar noch höher ausfallen können. Doch sowohl Raab (30., 56.) als auch Trocha (65.) ließen gute Chancen ungenutzt. Der BFC dagegen konnte höchstens auf eine Möglichkeit verweisen. Das war in der 80. Minute, als Helms am rechten Flügel davonzog, Jüngling jedoch die Eingabe verpaßte.

Mit dieser Gegenüberstellung ist gleichzeitig ausgedrückt, daß der BFC auf der ganzen Linie enttäuschte. Das betraf vor allem den Angriff, der nicht eine sehenswerte Aktion zustande brachte, weil sich weder Riediger noch Netz oder Jüngling der Bewachung von Brauer, Neuber oder Kurbjuweit zu entziehen vermochten. Da Hoppe zudem den Aktionsradius von Terletzki weitgehend einschränkte, gestaltete niemand das BFC-Spiel, fehlte die ordnende Hand. Die ließ auch Trieloff in der Abwehr vermissen, in der es keine exakte Aufgabenteilung gab, so daß Lauck zum linken Verteidiger, die Deckung durch die nachrückenden Neuber, Raab und Kurbjuweit immer wieder vor Probleme gestellt wurde, die sie nur unvollkommen zu lösen wußte.

Beim FC Carl Zeiss gefiel zweierlei: Zum einen die Tatsache, wie die zahlreichen Ausfälle überspielt wurden; zum anderen die Art und Weise, in der die beiden Treffer zustande kamen. Der nur 1,72 m große Neuber wurde zu einer Schlüsselfigur des Jenaer Spiels. Er meldete nicht nur Netz völlig ab, sondern krönte seine Leistung auch durch das 2:0, dem ein mustergültiger Konter über die Stationen Lindemann und Vogel vorausging. Auch Lindemanns Paß zum 1:0 besaß die berühmte Zeiss-Präzision, als er damit Trocha freispielte, der agile junge Mann Noack überlief und dann vollendete.

Zwar gab es noch einige andere sehenswerte Aktionen, doch insgesamt blieb das Niveau dieser Begegnung unter den Erwartungen, weil der Dritte nicht in der Lage war, den Fünften ernsthaft zu fordern. "Ein wenig anregendes Treffen", meinte DFV-Beobachter Karl-Heinz Benedix, "und beide Mannschaften müssen sich enorm steigern, wollen sie ihre Ziele erreichen."

Zum Schiedsrichterkollektiv: Die korrekte Haltung aller Aktiven war lobenswert, so daß Streicher wenig Mühe hatte. Nachdem Schnuphase völlig berechtigt verwarnt wurde, hätte allerdings auch Eigendorf (78.) "Gelb" sehen müssen.

(Klaus Schlegel in "Die Neue Fußballwoche" vom 17. Mai 1978)


Nachwuchs: 0:2 , Tore : Ralf Sträßer , Labes

Jena : Zimmermann , F. Rode , Köhler , Schilling , Konik , Schlutter , Schmied , V. Weise , Roß , Burow , Schröder (46. Diener) / Tr.: Thomale