1976/1977 26. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig 1:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 26. Spieltag
Saison Saison 1976/1977, Rückrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 21.05.1977 15:00 Uhr
Zuschauer 8.000
Schiedsrichter Hans Kulicke (Oderberg)
Ergebnis 1:0
Tore
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Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Detlef Zimmer
Ulrich Oevermann
Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
Gert Brauer, Rainer Schlutter, Rüdiger Schnuphase, Uwe Neuber
Klaus Schröder (78. Thomas Töpfer), Jürgen Raab (85. Dietmar Sengewald), Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Leipzig
René Müller
Wilfried Gröbner
Gunter Sekora, Thomas Dennstedt, Andreas Roth
Rainer Lisiewicz, Wolfgang Altmann (76. Roland Hammer), Henning Frenzel (46. Matthias Liebers), Udo Rietzschel
Dieter Kühn, Lutz Eichhorn

Trainer: Manfed Pfeifer

Raab gegen Dennstedt

Spielbericht

Jena zwischen Baum und Borke

Die Spieler des FC Carl Zeiss lagen sich nach dem Abpfiff überglücklich in den Armen. Nach einem nervenaufreibenden Spiel hatten sie den 1. FC Lok knapp distanziert und sich mit diesem Sieg die Bronzemedaille in der Meisterschaft geholt! "Ich habe mich über diesen dritten Rang mehr gefreut als über manche Silbermedaille zuvor", gestand Jenas Trainer Helmut Stein. Und nicht nur er war der Auffassung, daß der jungen Jenaer Truppe mit dieser Medaille eine ganz bemerkenswerte Platzierung gelang.

Der Sieg fiel ihr indes nicht leicht. Die Leipziger hatten ihre Mannschaft erheblich umgestellt, einige leicht blessierte Akteure sowie "Kandidaten" auf eine eventuelle dritte gelbe Karte zuschauen lassen. So war im Ernst-Abbe-Sportfeld die bemerkenswerte Situation zu verzeichnen, daß eine junge, ehrgeizige Lok-Elf dem Gastgeber ordentlich ins Zittern brachte, während auf der Tribüne mit Fritsche, Friese, Löwe, später auch Frenzel, die Stammkräfte Platz genommen hatten und aufmerksam ihre eventuellen Nachfolger beobachteten. Ihr Kommentar danach war einmütig: "Die Mannschaft hat in jeder Phase das Spiel gesucht", urteilte Wolfram Löwe. "Sie sah dabei im Mittelfeld oft sogar besser aus als der Gastgeber."

Jena nahm die Chance auf einen Medaillenrang zumindest in der Anfangsphase konsequent wahr. Mit hoher Laufbereitschaft, hartem Körpereinsatz wurde der Gegner beim Aufbau seiner Aktionen auf dem ganzen Platz gestört, selbst mit den nachrückenden Mittelfeldspielern das Lok-Gehäuse bedroht. Vogel - nach seiner langen Verletzungspause verständlicherweise nur eine Halbzeit lang - und Neuber waren dabei die auffälligsten Akteure. Das 1:0 durch Schnuphase (Vogel hatte dazu mit einem energischen Dribbling und abschließendem Torschuß die Vorarbeit geleistet) brachte aber nicht die erwünschte Sicherheit in die Aktionen. "Uns fehlte einfach das zweite Tor", meinte Roland Ducke. "Das hätte uns bestimmt gelöster aufspielen lassen." So hatte man das Gefühl, daß der FC Carl Zeiss taktisch zwischen Baum und Borke stand. Einerseits wollte er endlich die Entscheidung erzwingen, andererseits sorgten die Leipziger mit ihren überraschenden Vorstößen immer aufs neue dafür, daß den Jenaern der Angstschweiß ausbrach. Bereits in der 40. Minute hatten die Messestädter nach einer Musterkombination über Frenzel, Kühn und Lisiewicz die Möglichkeit zum Ausgleich, Eichhorn aber verhaspelte sich. Auch in der Schlußphase drückten die Leipziger noch einmal stürmisch, und wer weiß, was passiert wäre, wenn die Gäste mit ein wenig mehr Übersicht zu Werke gegangen wären. Trainer Manfred Pfeifer strahlte jedenfalls im Hinblick auf das Pokalfinale Optimismus aus: "Ich habe gesehen, was ich sehen wollte", meinte er kurz.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Beide Mannschaften schenkten sich nichts, wahrten aber stets den Rahmen der Fairneß. Kulicke war ein aufmerksamer Leiter, der Autorität ausstrahlte, die Begegnung jederzeit im griff hatte.

(Rainer Nachtigall in "Die neue Fußballwoche" vom 24. Mai 1977)


Nachwuchs : 3:1 , Tore : Köberlein , Goebel (F) , Schmied / Herrmann

Jena : Härtel , Köberlein , Goebel , Menge , Rode , V. Weise , Lobeda , Schmied , Molata , Sengewald (46. Schakau) , Brückner / Tr.: Thomale

Jena belegt am Ende Platz 9 .

28.5. Junioren : Jena : BFC 2:6 , 14:00 , Wöllnitzer Wiesen ; Jena wird am Ende 11. und damit Letzter

8.6. Jugend : Jena : BFC 0:3 , 13:00 , Wöllnitzer Wiesen ; Jena wird 5.