2014/2015 01. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BFC Dynamo 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 1. Spieltag |
Saison | Saison 2014/2015, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - BFC Dynamo |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 02.08.2014 14:00 Uhr |
Zuschauer | 5.265 |
Schiedsrichter | Norbert Giese (Großräschen) |
Ergebnis | 1:1 (0:1) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Tino Berbig
- Florian Giebel, Marius Grösch, Justin Gerlach, Filip Krstić (79. Thomas Ströhl)
- Yves Brinkmann, Sören Eismann, Alexander Hettich (83. Jakub Więzik), Pierre Becken (57. Daniel Rupf), Tino Schmidt
- Velimir Jovanovic
- Trainer: Lothar Kurbjuweit
- Berlin
- Stephan Flauder
- Ronald Wolf, Patrick Brendel, Philipp Haastrup, Lukas Novy
- Christian Preiß, Joshua Putze (62. Philip Saalbach), Kevin Gutsche, Björn Brunnemann , Christopher Mandiangu (66. Lukas Rehbein)
- Andis Shala (83. Djibril N’Djaye)
- Trainer: Volkan Uluc
Spielbericht
Gerechte Punkteteilung zum Saisonauftakt
Mit einem leistungsgerechten 1:1 trennt sich der FC Carl Zeiss zum Start der Saison 2014/15 vom alten Rivalen BFC Dynamo. Ausgerechnet Andis Shala hatte die Gäste bereits nach drei Minuten in Führung geköpft, Velimir Jovanovic erzielte vor 5.265 Zuschauern nach einem Eckball aus Nahdistanz den Ausgleich (46.) in einem insgesamt chancenarmen Spiel bei tropischen Temperaturen.
Dabei war die Spannung auf die von Lothar Kurbjuweit gewählte Startformation vor dem Aufeinandertreffen der mehrfachen DDR-Meister besonders groß, hatte sich doch in den Testspielen überhaupt noch keine Stammelf herauskristallisiert. Jenas Trainer überraschte dann auch mit der Variante einer Doppel-Sechs im Vierer-Mittelfeld aus den beiden gelernten Innenverteidigern Eismann und Becken. Der nach dem Ausflug nach Wales wiedergenesene Hettich agierte leicht zurückgezogen neben/hinter Velimir Jovanovic, der im Sturm den Vorzug vor 20-Tore-Mann Lux erhielt. Eine sehr defensive Ausrichtung also gegen einen Gegner, der im Vorjahr mit sage und schreibe 34 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten und ohne Niederlage "aus Ruinen auferstanden" war und dank hochkarätiger Verstärkungen als einer der Aufstiegskandidaten auch in dieser Saison gilt.
Eine dieser Verstärkungen heißt Andis Shala und es verwunderte nur wenige, dass ausgerechnet der Ex-Jenaer es war, der nach nur drei Minuten die Führung für die Gäste besorgte. Justin Gerlach agierte auf dem linken Flügel mehrfach ungeschickt gegen Preiss, Novy flankte und Shala ließ sich die Gelegenheit, völlig ungedeckt in den Strafraum einlaufen zu können nicht entgehen und vollendete zum Jubel der 1.300 mitgereisten Gästeanhänger per Kopf. Der FCC fing sich in der Folge, Jovanovics Möglichkeit standen zu viele Abwehrbeine im Wege (8.), Hettichs feine Einzelaktion an der Torlinie beendet Keeper Flauder (18.) und Schmidts Direktabnahme nach abgewehrtem Eckball streicht über das Tor (20.), doch wirklich in den Griff bekamen die Hausherren das Spiel nicht. Ursächlich dafür war die mangelnde Kontrolle im zentralen Mittelfeld, wo der FCC personell als auch spielerisch unterlegen war, so dass gefährliche Aktionen ausschließlich über die Außenpositionen entstanden, vor allem über die rechte Seite mit Brinkmann und dem starken Giebel. Doch nachdem Schiedsrichter Gieße nach einer knappen halben Stunde eine Trinkpause anordnete und beide Trainer ihre Teams taktisch neu einschworen, war auch damit Schluss. Jena konnte froh sein, nicht noch einen weiteren Treffer zu kassieren, als Berlins Putze mutterseelenallein in den Strafraum dribbeln durfte, sich dann aber für den missglückenden Querpass entschied, statt sich eine Ecke auszusuchen.
Die zweite Hälfte begann personell unverändert, aber dennoch mit einem Paukenschlag. Hettichs Eckball wurde per Kopf erst von Gerlach verlängert, dann vom frischgebackenen "Spieler der Saison 2013/14" Marius Grösch aufgelegt und von Velimir Jovanovic mit der Fußspitze aus Nahdistanz über die Linie gedrückt (46.). 1:1, und kaum einer hatte diesen Treffer mehr verdient als der sehr quirlige und lauffreudige Rückkehrer aus Neustrelitz. Beispielhaft dafür die Szene aus der 61. Minute, als Jovanovic einen Rückpass von Haastrup auf Flauder clever erläuft und sofort auf Hettich zurücklegt, dessen Flachschuss knapp am leeren Tor vorbei streicht. Die größere Anzahl an Tormöglichkeiten hatten aber auch im zweiten Durchgang die Gäste, so die von Berbig entschärften Schüsse Shalas und Preiss' (59.) und dem Brunnemanns (69.). Thüringens Pokalsieger hingegen mit Feldvorteilen, aber wie gehabt häufig mit langen Bällen und über Außen agierend, selten hingegen durchdacht durchs Zentrum. Kurbjuweit nutzte die Breite seines Kaders, brachte Rupf für Becken, Ströhl für Krstic und Wiezik für den erschöpften Hettich, wirklich spielbelebend war aber keiner dieser Wechsel. Stattdessen schienen beide Teams bei tropischen Temperaturen um 30 Grad in der Schlussviertelstunde zufrieden mit dem Remis-Spatz in der Hand und scheuten das letzte Risiko. Erhöhte Herzfrequenz bei den 5.265 durchgeschwitzten Zuschauern war dann nur noch zweimal in der letzten Spielminute zu verzeichnen. Erst enttäuschte Rupf aus vielversprechender Freistoßposition mit einem Kullerball in Flauders Arme, dann stocherte sich Einwechsler Djaye plötzlich in Jenas 16er und Tino Berbig hielt mit toller Parade den Punkt fest. Ein Zähler, der nicht nur nach Meinung von Lothar Kurbjuweit noch das beste an einem insgesamt enttäuschenden Auftaktspiel in die neue Saison darstellte.
Trainerstimmen:
Volkan Uluc: Für viele meiner Spieler war es das erste Regionalligaspiel, für uns und das Umfeld war es etwas ganz tolles und besonderes, besonders hier in Jena. Wir wollten uns von Anfang an nicht verstecken und auf den Gegner draufgehen. Im Großen und Ganzen muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wenn man als Auswärtsmannschaft bei dieser starken jenaer Offensive so wenig zulässt, kann man zufrieden sein. Schade ist, dass wir bei einem Standard nicht aufgepasst haben. Wir waren durch Brunnemann und Djaye dem 2:1 näher, müssen mit dem 1:1 leben, aber für uns ist es ein positives Ergebnis und wir fahren zufrieden nach Hause.
Lothar Kurbjuweit: Wenn ich sage, dass das Ergebnis besser ist als unser Spiel kann sich jeder ausmalen, wie schlimm es war. Wir haben gegen eine richtig starke und stabile Mannschaft gespielt. Man hat gemerkt, warum die Berliner durch die Oberliga sowas von durchmarschiert sind und sie sind ja nicht schlechter geworden. So richtig hat unser Spiel heute nicht gezündet. Wir sind durchaus in der Lage, besser Fußball zu spielen, aber heute waren wir davon weit entfernt. Ich glaube, der Druck auf uns war recht groß. Aber das, was wir im Passspiel heute angeboten haben, war deutlich unter unseren Möglichkeiten.
--GUNNER
- Beste Jenaer waren Giebel und Jovanovic , ganz schwach Gerlach .