1966/1967 18. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Gera 1:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 18. Spieltag
Saison Saison 1966/1967, Rückrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Gera
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Mi. 15.03.1967 16 Uhr
Zuschauer 12.000
Schiedsrichter Weber (Limbach)
Ergebnis 1:1
Tore
  • 1:0 Meyer (61.)
  • 1:1 Krause (77.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena (weiß-blau)
Wolfgang Blochwitz
Udo Preuße, Heinz Marx, Wolfgang Schuh
Werner Krauß, Hans Meyer
Bernd Krauß, Rainer Schlutter, Roland Ducke, Peter Rock, Helmut Stein
Trainer: Georg Buschner
Gera (schwarz-orange)
Dieter Kühne
Rudi Bätz, Michael Strempel, Lothar Schnabel
Hilmar Feetz, Rainer Hermus
Fritz Schattauer, Harald Krause, Peter Richter, Otto Skrowny, Eberhard Trommer
Trainer: Manfred Kaiser

Spielbericht

Meyer war zur Stelle

Sein Kopfball nach einer Ecke brachte das Führungstor

Der fuwo-Leser gestatte einen kühnen Gedankensprung ins "Reich der Jugendzeit": Drei Ecken gleich ein Tor hieß damals die Faustregel. Auf die Neuzeit übertragen, hätte das bedeutet: Jena hätte aus seinen 18 (!) Eckbällen sechs Tore erzielen müssen! Doch die Erinnerung an das Messecupspiel Benfica Lissabon kontra 1. FC Lok Leipzig lehrte uns: Diese These scheint heutzutage ad acta gelegt zu sein. Eine Neuauflage gab es davon in Jena. Um aber der Wahrheit die Ehre zu geben: Eckbälle ergaben für die Gastgeber noch die klarsten Torchancen! Da waren Freistöße für die beiden Torhüter Blochwitz (tollkühn und reaktionsschnell gegen Trommers Großchancen in der 33. und 37. Minute) und Kühne (nach anfänglichen Unsicherheiten schließlich in großartiger Form) geradezu nebensächliche Angelegenheiten!

Doch gehen wir der Reihe nach: In Jena gab es insgesamt 24 Eckbälle, 18 für den vermeintlichen Favoriten FC Carl Zeiss und sechs für den krassen Außenseiter Wismut. Um diese Ecken zu treten, bedurfte es lediglich dreier Spieler, die sich auch redlich in diese Aufgabe teilten: R. Ducke, übrigens bester Stürmer, trat zehn, der recht mannschaftsdienlich, in seiner Spielweise wenig spektakulär wirkende Schlutter acht dieser Eckbälle. Bei Wismut kamen wir nicht zu des Rätsels Lösung, ob außer Schattauer noch ein anderer für derartige "Hereingaben" auserkoren ist. Warum? Alle sechs Wismut-Eckbälle wurden von rechts, damit vom wieselflinken Schattauer ausgeführt. Um auf die drei Genannten ein Loblied anzustimmen: Trotz teilweise böigen Windes - nicht einer dieser Eckbälle landete im Aus! Im Gegenteil: Meist mit Windunterstützung raffiniert angeschnitten, schufen sie die heikelsten Situationen, erbrachten als "Ausbeute" aber nur ein einziges Tor: das des Jenaers Meyer mit kapitalen Kopfball zum 1:0. Freistöße noch weniger Einwurfvorlagen waren nicht dazu angetan, Gefahr zu stiften.

Das Fazit: Eine mäßige erste Halbzeit mit den zwingendsten Chancen für Wismut (Trommer, Richter). Was nutzte die klare Überlegenheit der Jenaer in der zweiten Halbzeit, in der es Großchancen, Lattenschüsse sowie dramatische Szenen im Strafraum von Wismut gab? Jena scheiterte in taktischen Belangen, entblößte wild anstürmend, nach dem 1:0 völlig die Deckung. Zehn Geraer - Richter nach Fußverletzung in der 55. Minute ausgeschieden - konterten in der zweiten Halbzeit dreimal (!) und erzielten doch ein nicht unverdientes 1:1 durch Krause im Nachschuß.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Eine umsichtige, in allen Belangen gut abgestimmte Kollektivleistung.

(Peter Palitzsch in "Die Neue Fußballwoche" vom 21. März 1967)

Reserven : 1:3