1969/1970 09. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 3:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 9. Spieltag
Saison Saison 1969/1970, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 27.09.1969 15:00 Uhr
Zuschauer 11.000
Schiedsrichter Heinz Einbeck (Berlin)
Ergebnis 3:1 (1:1)
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena (blau)
Wolfgang Blochwitz
Werner Krauß
Udo Preuße, Michael Strempel, Jürgen Werner
Helmut Stein, Peter Rock, Harald Irmscher
Peter Ducke (23. Roland Ducke), Dieter Scheitler, Rainer Schlutter

Trainer: Georg Buschner

Erfurt (weiß-rot)
Horst Weigang
Dieter Weiß, Harald Wehner, Franz Egel, Siegfried Nathow (59. Wolfgang Schuh)
Reinhard Trölitzsch, Günter Wolff
Hans-Jürgen Albrecht, Erwin Seifert, Gerd Stieler, Ehrhardt Meyer

Trainer: Martin Schwendler

Spielbericht

Jena mit dem längeren Atem

Der zehnte Jenaer Sieg im 22. Thüringen-Derby stand lange auf des Messers Schneide. "Am Ende entschieden aber doch die Angriffsvorteile für uns", konnte Georg Buschner in der Kabine feststellen, während sein Kollege Martin Schwendler mit einigen individuellen Fehlern seiner Aktiven in der Schlußphase hadern mußte: "Bis zu diesem dummen zweiten Tor hatten wir die Gastgeber so gut im Griff..."

Beide Experten hatten von ihrer Warte aus durchaus recht. Über weite Strecken des zähen, verbissenen Ringens hielt Erfurt das Gleichgewicht der Kräfte. Durch die scharfe Manndeckung kamen lange Zeit nur wenige flüssige Kombinationen zustande. Peter Ducke resignierte, leicht verletzt, bei Jena schon nach 23 Minuten ob der Sonderbewachung, sein Bruder Roland, ebenfalls am Oberschenkel bandagiert, zog sich dann weitaus besser aus der Affäre. Neben ihm steigerten sich vor allem Stein, der seinen Schatten Egel bei allen drei Treffern abschüttelte, Schlutter, der allerdings das Reklamieren unterlassen sollte, und auch Irmscher. Von Beginn an im Bilde und mit ausschlaggebend für den Erfolg der Gastgeber war der sich zu einer guten Partie aufschwingende Verteidiger Werner, der neben Stein und Schlutter in erster Linie dafür sorgte, daß das Jenaer Spiel Tempo und Schwung behielt und am Ende den Gästen doch noch das Unentschieden entrissen wurde. Jena hatte den längeren Atem in dem kräftezehrenden Geschehen, das entschied die Begegnung, die im Zeichen zahlreicher harter und auch nicht immer korrekter Zweikämpfe stand.

In der zweiten Halbzeit schlichen sich bei den Erfurtern unter dem immer stärker werdenden Druck des FC Carl Zeiss doch einige Konzentrationsfehler ein. Das erste Opfer wurde schon mitten in den zweiten 45 Minuten Verteidiger Nathow, der den Ball planlos in die Gegend schlug und beim Hineingehen in den Mann nicht mehr das richtige Maß fand. "Ballhalten, Ballhalten", rief ihm Ehrhardt Meyer schließlich verzweifelt zu. Eine richtige Maßnahme Martin Schwendlers, Nathow zu diesem Zeitpunkt auszuwechseln. Nathows Nachfolger Wolfgang Schuh fand allerdings noch weniger Bande.

Der entscheidende Konzentrationsfehler in den Erfurter Reihen trat dann zwölf Minuten vor Schluß auf, als der bis dahin trotz des starken Gegenspielers Stein recht gute Franz Egel sich auf ein gewagtes Dribbling einließ und auch prompt den Ball verlor. Stein fackelte nicht lange, und da Trölitzsch das Leder noch abfälschte, besaß Weigang keine Chance.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Mit vorbildlicher Konsequenz und Konzentration leitete das Kollektiv das von vielen unsauberen Zweikämpfen zerhackte Treffen. Präzis die Abseitsentscheidung Müllers und Einbecks, als Werner in der 75. Minute einlenkte.

(Günter Bonse in "Die Neue Fußballwoche" vom 30. September 1969)

Junioren : 4:1 - Jena : Müller , Hegner , Stobbe , Günther , Göhr , Jauch , Klatt , Wachter , Schober , Neigenfind , Danz - Tore : Göhr , Klatt , Schober , Neigenfind / Schnuphase