1976/1977 13. Spieltag: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 1:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 13. Spieltag
Saison Saison 1976/1977, Hinrunde
Ansetzung 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena
Ort Bruno-Plache-Stadion in Leipzig
Zeit Sa. 18.12.1976 13:00 Uhr
Zuschauer 9.000
Schiedsrichter Siegfried Kirschen (Frankfurt/O.)
Ergebnis 1:1
Tore
  • 0:1 Hammer (37., Selbsttor)
  • 1:1 Lisiewicz (60., Foulstrafstoß)
Andere Spiele
oder Berichte
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Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Leipzig
Werner Friese
Roland Hammer
Udo Rietzschel, Gunter Sekora, Andreas Roth
Lutz Moldt (46. Joachim Fritsche), Wolfgang Altmann, Henning Frenzel, Rainer Lisiewicz (69. Andreas Bornschein)
Wolfram Löwe, Dieter Kühn

Trainer: Manfed Pfeifer


Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Ulrich Oevermann
Gert Brauer, Lothar Kurbjuweit
Rüdiger Schnuphase, Dietmar Sengewald, Dieter Noack (68. Andreas Krause), Uwe Neuber
Thomas Töpfer, Klaus Schröder, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer


Spielbericht

Jenas beste Trumpfkarte: Eberhard Vogel

Der Leipziger Linksaußen Dieter Kühn (M.) gewinnt hier ein Kopfballduell gegen Gert Brauer (2.v.r.), links Rüdiger Schnuphase und rechts der Leipziger Mittelfeldspieler Lutz Moldt.

Das zehnte Remis in der 25. Meisterschaftspartie beider Kontrahenten (bei sechs Siegen Loks und neun Jenaer Erfolgen). Und der 1. FC Lok, von allen Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte mit der schwächsten Heimbilanz (zwei Siege in sieben Spielen), vermochte erneut nicht über den eigenen Schatten zu springen. Als feldüberlegene Elf konnte er den Gästen nicht das eigene Konzept aufzwingen. Gegen die defensiv eingestellten Jenaer fand er keine wirkungsvollen Mittel, während ihn die Zeiss-Konter mehrmals aufschreckten. Schon bei den Kopfbällen Oevermanns (3.) und Schnuphases (12.), nicht erst beim 0:1, als Vogels auf Neuber adressierter Flankenball von Hammers Hacken ins Tor abgefälscht wurde.

Die Thüringer stellten die Lok-Elf zum Kampf. Kompromißlos in der Abwehr, in der Kurbjuweit und Brauer die beiden Lok-Sturmspitzen Löwe und Kühn in sichere Obhut nahmen. Dabei versäumten die Gäste nie, blitzschnell aus der Verteidigung auf den Angriff umzuschalten. Während die Messestädter auf dem Schnee ihre Kräfte in unergiebigem Kurz- und Querpaß, in umständlichen Hin und Her verpulverten, fanden die Gäste auf kürzestem, direktem Wege den immer anspielbereiten Vogel zumeist in "hängender" Mittelstürmerposition. "Jenas Spielanlage war konstruktiver", kommentierte DFV-Trainer Georg Buschner. "Die Lok-Elf machte es sich selbst zu schwer bei diesen Bodenverhältnissen." Und sein Verbandstrainerkollege Werner Walther ergänzte: "Die Jenaer hatten mehr Räume. Das nutzten sie geschickt. Loks Spielweise war viel zu kompliziert. Der Schneeboden ließ kein Spitzenniveau zu. Viele kleine Fouls trübten jedoch den Gesamteindruck."

Beide Trainer nannten als besten Mann übereinstimmend Eberhard Vogel. Er war tatsächlich Jenas beste Trumpfkarte. Im Vergleich der beiden in den letzten Wochen so überzeugend aufspielenden Senioren Frenzel und Vogel hatte der Jenaer diesmal ein klares Plus. Einmal zog er sich geschickt zurück, ohne das ihm der sonst so einsatzfreudige Rietzschel über das eigene Drittel hinaus folgte. Zum anderen hatte er in dem dynamischen Schnuphase, dem ebenfalls kein Weg zu weit war, und Kurbjuweit initiativreiche Mitspieler. Noack "klebte" Frenzel dagegen ständig an der Sohle, und so sehr der Leipziger rackerte, nie resignierend, in der klug gestaffelten Jenaer Deckung fand er für seine Pässe keine Adressaten. "Wir sahen keine Lücken. Das verleitete uns, zu lange den Ball zu führen", räumte Wolfgang Altmann ein, fleißig wie Lisiewicz, Rietzschel und Sekora. Aber bei den Leipzigern standen Aufwand und Nutzen diesmal in krassem Mißverhältnis. Und selbst wenn die zu forsche, auf den Kontrahenten orientierte Gangart einiger Jenaer Abwehrspieler zu tadeln ist, die Gastgeber ihrerseits wußten ihr Spiel lange Zeit nicht mit dem erforderlichen kämpferischen Elan zu ergänzen. Auch eine sattsam bekannte Schwäche des 1. FC Lok! So mußte letztlich ein Foulstrafstoß, den Schnuphase an Roth verwirkt hatte, zur Punkteteilung zu Hilfe kommen.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Kirschen bewies auf dem Schneeboden nicht immer Fingerspitzengefühl beim Ahnden der Fouls und bei den Verwarnungen, obwohl er viel pfiff. Er hätte am Beginn resoluter durchgreifen und beruhigender einwirken sollen.

(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 21. Dezember 1976)


Nachwuchs : 1:0 , Tor : Adamczak (F)

Jena : Zimmermann , Wachter , Göhr , Birnkammerer , Schakau , Schmied , Trocha , Raab , Molata , V. Weise , Brückner / Tr.: Thomale