1978/1979 08. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue 3:2
| Spieldaten | |
| Wettbewerb | DDR-Oberliga, 8. Spieltag |
| Saison | Saison 1978/1979, Hinrunde |
| Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue |
| Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
| Zeit | Sa. 21.10.1978 14:30 Uhr |
| Zuschauer | 6.000 |
| Schiedsrichter | Gerhard Bude (Halle) |
| Ergebnis | 3:2 |
| Tore | |
| Andere Spiele oder Berichte |
|
Aufstellungen
    |
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Uwe Neuber, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Andreas Krause, Dietmar Sengewald (69. Dieter Noack), Lutz Lindemann
- Jürgen Raab, Thomas Töpfer (54. Martin Trocha), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
 |
- Aue
- Ulrich Ebert
- Frank Espig
- Andreas Pekarek, Gunter Henkelmann, Wolfgang Höll
- Günter Seinig, Harald Mothes, Holger Erler
- Frank Hecker, Dieter Schüßler, Frank Stein (69. Thomas Teubner)
Trainer: Manfred Fuchs
Spielbericht
Routiniers rissen den Sieg aus dem Feuer
Wismut lebt (und hofft!) auch weiterhin mit dem bisher einzigen Punktgewinn aus der Partie gegen Meister Dynamo Dresden (2:2) am 4. Spieltag. Bescheiden oder gar zurückhaltend in ihren Forderungen an sich selbst sind die Erzgebirgler ungeachtet dessen aber keineswegs geworden, wie das respektlose Auftreten im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld deutlich zeigte. Gewiß, für ihre mutige, kämpferisch engagierte Einstellung wurden sie letzten Endes nicht belohnt, aber der Eindruck war unbestechlich: Die Moral der Mannschaft ist bislang nicht ernsthaft angetastet worden, denn eine angeschlagene Elf kann kaum zu einer ähnlichen Bravourleistung fähig sein, wie sie die Gäste in den ersten 30 Minuten vollbrachten.
Die Gedankengänge von Trainer Manfred Fuchs leuchteten ein: "Der Kräfteverschleiß vom Mittwoch wird Jenas Spiel belasten. Darin sehen wir unsere Überraschungschance." Aue in der Person von Frank Stein packte sie entschlossen beim Schopfe! Wie der antrittsschnelle Stoßstürmer seiner schon in der ersten Phase stark geforderte Abwehr zu Hilfe kam, hinterließ Eindruck. Drei Gegenspieler (Schnuphase, Neuber, Grapenthin) sahen sich überfordert, seinen Sturmlauf zum 1:0 zu bremsen. Neuber und Weise tauschten die Positionen - mit dem Ergebnis allerdings, daß Aues Nummer 11 den Vorstopper in der Ballannahme "aussteigen" ließ, als er das 2:0 mit platziertem, halbhohem Schuß in die rechte Ecke erzwang. Wismuts Sorgenfalten glätteten sich...
In der Tat: Zur drangvollen Spielweise des linken Flügelstürmers ("dürften wir doch in jedem Spiel darauf bauen", so Kurt Steinbach) fand der FC Carl Zeiss relativ spät die richtige Einstellung. Doch das seine Aktionen ungeachtet dieses Rückstandes mit zunehmender Spieldauer immer konzentrierter, dynamischer und variabler wurden, belegt die Worte von Cheftrainer Bernd Stange in jeder Hinsicht: "Eine Spitzenmannschaft muß zwei schwere Kraftproben innerhalb weniger Tage ganz einfach verkraften." Jena gelang es - wenn auch mit Abstrichen, was die Leistungsbeständigkeit einiger jüngerer Spieler (Krause, Raab) über die volle Distanz anbelangt. Doch da sprangen am Sonnabend die Senioren in die Bresche: Vogel (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt ), der glänzend gegen Pekarek aufspielte, Lindemann nicht minder, der Ehrgeiz und Können nach der Pause in die richtige Übereinstimmung brachte. Jenas Weg vom 0:2 zum 3:2 war das zweite Bravourstück dieses turbulenten Nachmittags!
Nicht erst mit Steins Auswechslung schwand Wismuts Siegeszuversicht. "Raabs Kopfball zum Anschlußtor Sekunden vor Halbzeit gab Jena den entscheidenden Aufwind. Wir wußten, was danach auf uns zukommen würde", schätzte Dieter Schüßler später ein. Der Schein trog nicht. Aue ließ nun jene Abgeklärtheit und Ruhe in der Abwehr vermissen, die Erler und Schüßler allein mit Versuchen des Ballhaltens nicht herzustellen vermochten. Darauf hatten der ständig vorwärtsdrängende Schnuphase, Trocha, Raab und insbesondere "Matz" Vogel nur gewartet. Sein sehenswerter Seitfallzieher zum 3:2 trieb Wismut die Sorgenfalten wieder ins Gesicht. Begreiflicherweise...
Zum Schiedsrichterkollektiv: Bude leitete korrekt, bei zwei Einwurfentscheidungen nach Halbzeit allerdings nicht in Übereinstimmung mit dem Linienrichter.
(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fußballwoche" vom 24. Oktober 1978)
Nachwuchs : 4:1 , Tore : Oevermann , Diener , Kulb , Rode / W. Körner (F)
Jena : Zimmermann , Rode , Schlutter , Köhler , Schilling , Pohl , Kulb , Diener (77. Kirsch) , Roß , Oevermann , Schmied / Tr.: Thomale
21.10. Junioren (14:00) / Jugend (12:30) - HFC : Jena 0:3 / 1:1