1968/1969 03. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 1:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 3. Spieltag
Saison Saison 1968/1969, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 31.08.1968 15:00 Uhr
Zuschauer 15.000
Schiedsrichter Hans Schulz (Görlitz)
Ergebnis 1:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena (weiß-blau)
Wolfgang Blochwitz
Udo Preuße, Peter Rock, Heinz Marx, Jürgen Werner
Werner Krauß, Harald Irmscher, Helmut Stein
Peter Ducke, Dieter Scheitler, Roland Ducke
Trainer: Georg Buschner
Erfurt (weiß-rot)
Horst Weigang
Dieter Weiß, Harald Wehner, Franz Egel, Siegfried Nathow
Rainer Trölitzsch, Manfred Schuster, Günther Wolff (65. Ehrhardt Meyer)
Erwin Seifert, Gerd Stieler, Ralf Schulenberg
Trainer: Martin Schwendler

Spielbericht

Im Endspurt Erfurt Klasse

"Gegen uns sind die Erfurter immer da." R. Duckes Feststellung, die ein Lob für die anerkennenswerte Leistung des nachbarlichen Rivalen einschließt, ist auf Erfahrung gegründet. Denn auch im Vorjahr brachte Rot-Weiß in den Thüringen-Derbys seine besten Leistungen. Aber das Ducke-Wort schränkt andererseits auch ein. Das unausgesprochene "Nur" möchten wir nicht so dick unterstreichen. Weil nämlich vieles darauf hindeutet, daß die achtungsgebietende Partie der Blumenstädter nicht nur auf die in Spielen mit Derby-Charakter verständlichen verstärkten Willensanstrengungen zurückzuführen ist, sondern mindestens ebenso auf den Substanzgewinn.

Obgleich Trölitzsch noch weit von seiner guten Form entfernt ist, wartet Rot-Weiß mit einem ausgewogenen Mittelfeldspiel auf. Und im Angriff ist der gewitzte, bewegliche und trotz der "Preußeschen Härte" nie aufsteckende Schulenberg ein unübersehbarer Gewinn. Erfurts Elf machte dem formverbesserten, elanvollen Meister das Siegen schwer.

Verbleiben wir vorerst bei Jena. Der Meister kommt. Das war unübersehbar. Sein Spiel aus der Tiefe, in mehreren Szenen durch blitzartige Direktkombinationen kreuzgefährlich, verriet wieder Systematik und Sicherheit. R. Ducke (vorerst noch zu stark beschränkt auf Standardsituationen), insbesondere aber Rock, Irmscher und der lauf- wie schußstarke W. Krauß machten sich hierum verdient. Vorn zeigte P. Ducke viel Entschlossenheit. Und obgleich Stein, Scheitler noch nicht ganz mithielten, erspielte sich der Meister Chancen, die mehr als das von R. Ducke durch direkten Eckball (eine Glanzleistung) erzielte 1:0 gerechtfertigt hätte. Jena aber stand die gute Leistung noch nicht voll durch. Das Nachlassen von Irmscher und R. Ducke in der Deckungsarbeit gab Rot-Weiß Spielraum, der durch ein entschlossenes Aufbäumen (Meyer) weidlich genutzt wurde. Das 0:1 wettzumachen gelang nicht mehr, ja, ein 0:2 drohte, kurioserweise auf die gleiche Art. Damit wären wir bei einer sträflichen Schwäche. R. Duckes Eckballqualitäten sind hinreichend bekannt. Aber nicht einmal nach dem 0:1, als der Effetstoß das Leder ins ungedeckte (!) kurze Eck trieb, sicherte ein Feldspieler ständig die gefährdete Zone. So gab es in der 73. Minute fast aufs Haar eine Wiederholung der Torszene. Nur war Weigang diesmal zur Stelle, als an der vollen Umdrehung dem Ball hinter der Linie vielleicht nur noch Zentimeter fehlten. "Eine gute Leistung, daß sie durch solche Patzer ohne Lohn blieb, war besonders ärgerlich", urteilte Trainer Schwendler.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Die rauhe Atmosphäre in der von Zweikampfhärte getragenen Partie erforderte von Schulz entschlossenes Amtieren, aber auch Fingerspitzengefühl. Er bewies beides, pfiff energisch, blieb stets Autorität, auch in heiklen Situationen.

(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 3. September 1968)

Junioren : 0:0 - Jena : Benkert , Pogorzelski , Rummler , Struppert , Land , K.Weise , Wachter , Nößler , Richter , E.Weisse , Danz (Maerz)