1985/1986 13. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Brandenburg 2:2

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 13. Spieltag
Saison Saison 1985/1986, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Brandenburg
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 14.12.1985 13:00 Uhr
Zuschauer 6.000
Schiedsrichter Günther Habermann (Sömmerda)
Ergebnis 2:2
Tore
  • 1:0 Bielau (6.)
  • 1:1 Lindner (18.)
  • 2:1 Bielau (39.)
  • 2:2 Döbbel (50.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Perry Bräutigam
Mathias Pittelkow (49. Heiko Peschke)
Gert Brauer, Wolfgang Schilling
Stefan Meixner, Thomas Schmiecher (65. Andreas Krause), Thomas Ludwig, Stefan Böger
Andreas Bielau, Jürgen Raab, Henry Lesser

Trainer: Lothar Kurbjuweit

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Brandenburg
Detlef Zimmer
Christoph Ringk
Eckhard Märzke, Jens Pahlke, Winfried Kräuter
Andreas Lindner, Michael Schulz, Roland Gumtz, Eberhard Janotta
Frank Jeske (89. Peter Schoknecht), Holger Döbbel

Trainer: Peter Kohl


Ringk , Lesser , Märzke

Spielbericht

Souveränes Stahl-Mittelfeld

Mit Komplimenten förmlich überschüttet, trat Stahl die Heimreise an. Das Bedürfnis, seine Glückwünsche auszusprechen, hatte als erster Nationalmannschafts-Trainer Bernd Stange. "Es ist beinahe beängstigend für die favorisierte Konkurrenz, wie sich die Mannschaft immer stärker ins Gespräch bringt. Ihre Jenaer Leistung war tadelsfrei." Ins Detail gehend, ergänzte Zeiss-Trainer Lothar Kurbjuweit den allgemeinen Eindruck einer überzeugenden Gästeleistung mit diesem bemerkenswerten Ausspruch: "So wie Stahl heute hat uns in der laufenden Saison noch keine Mannschaft zuvor im eigenen Stadion derart beschäftigt." Ihn täuschte dabei wie wohl alle anderen Besucher das Gefühl nicht, einen spannenden, bewegten und auch von ansprechender spielerischer Klasse geprägten Ablauf erlebt zu haben. Mit dem Zusatz aus unserer Warte: dank Brandenburg in erster Linie!

Die später bei der Pressekonferenz auftauchende Frage nach einer möglichen Fehleinschätzung gegnerischen Formats war unbegründet, denn Jena ging in der Tat mit besten Vorsätzen in die Partie. Das belegte der angriffsfreudige Stil der ersten Phase mit dem frühzeitigen Führungstreffer durch Bielau eigentlich recht überzeugend. Da sorgten Lesser, Bielau, der ständig pendelnde Raab und der bewegungsstarke, wenn auch im Abspiel wiederholt nicht sicher genug operierende Meixner für eine Fülle erfolgversprechender Aktionen. Doch schon hier spürte man, daß sich Stahl nicht im geringsten einschüchtern ließ, vielmehr am Konzept variablen und beherzten Spiels aus der Tiefe festzuhalten versuchte. Es wurde mit fortschreitender Zeit zur prägenden Stärke.

Spielintelligenz (Schulz, Janotta) und aus hohem Einsatz resultierende Zielstrebigkeit im Vorwärtsgang (Lindner, Gumtz, Döbbel, auch Pahlke) harmonierten bei Stahl vortrefflich. Ähnliche Homogenität zu erreichen, gelang Jena bei allen unermüdlichen Anstrengungen nicht, weil die Leistungskonstanz (Schmiecher, Ludwig unter Schnitt) nicht wie beim Gast gewährleistet werden konnte. Und auch darüber war sich der Klub bald im klaren: Von der Klasse eines Schulz, dem Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, besaß die Elf keinen Spieler an diesem Tag. Daß ihn Olympia-Auswahltrainer Klaus Petersdorf nach Spielschluß in ein intensives persönliches Gespräch verwickelte, war nur allzu begründet.

Brandenburg verstand sich auf technisch sehenswerte Ballpassagen "direkt vor der Jenaer Bank", wie es Assistenztrainer Jürgen Werner mit immer noch vorhandenem inneren Unbehagen zugab, löste Kombinationen blitz- und überfallartig auf, ließ sich auch in der eigenen Abwehr durch die von Jena beabsichtigten Positionsverschiebungen nicht irritieren. Daß damit zugleich die Grundlage für sehenswerte, durchaus siegesverdächtige Konter gelegt wurde, sahen die 6000 in der 60. (Ringk), 74. (Döbbel) sowie 82./83. Minute (Jeske völlig frei!) mit Entsetzen. Wieviel Schaden hätte Stahls nach wie vor um Bestform ringende zweite Sturmspitze da anrichten können! Michael Schulz wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt .

(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fussballwoche" vom 17. Dezember 1985)

Jun-OL 0:1 - Tor : Konrad

Jena : Germershaus , Amstein , Dienst , Strempel , Fast , Egerland (72.Bürger) , Menz , Rensch ( 72.Klee) , Junker , Holetschek , Wetzel

Jugendliga : Stahl Riesa : FCC 0:2